zum Wochenspruch 4. Sonntag nach Ostern (Kantate)

»Sin­get dem Herrn ein neu­es Lied, denn er tut Wun­der.« (Psalm 98,1)

Lie­be Geschwis­ter und lie­be Freun­din­nen und Freunde!

Wenn ich die­sen Bibel­vers höre kommt mir König David vor Augen, als er die Bun­des­la­de nach Jeru­sa­lem holt. Dort heißt es in 2. Samu­el 6 »und David tanz­te mit aller Macht vor dem Herrn her … mit Jauch­zen und Posau­nen­schall«. Sei­ne Frau Mich­al hat sich für ihn geschämt, weil er als König »in vol­ler Eksta­se und tan­zend« etwas der­ar­tig Unschick­li­ches getan hatte.

Von Mar­tin Luther haben wir eine Aus­sa­ge über­lie­fert »Got­tes Wort wird auch durch die Musik gepredigt«.

Am kom­men­den Sonn­tag mit dem Namen Kan­ta­te fei­ern wir als Chris­ten­men­schen unse­re Got­tes­diens­te gewöhn­lich mit einem beson­de­ren Augen­merk auf das Sin­gen und das Musi­zie­ren. Und an vie­len Stel­len in der Bibel lesen wir, dass dies zur Ehre Got­tes gesche­hen soll.

Wie sieht es in dem Inne­ren Eures Her­zens aus, wenn Ihr Lie­der für Euren Gott singt?

Nach Mar­tin Luther hat die Musik ja eine Got­tes Wort die­nen­de geist­li­che Funk­ti­on. Und die­se ist jeder­zeit, ja eigent­lich immer angesagt.

Und in unse­rem Wochen­spruch lesen wir dar­über hin­aus noch die viel­ver­spre­chen­de mut­ma­chen­de Zusa­ge, dass Gott Wun­der tut.

Lasst uns also am kom­men­den Sonn­tag Kan­ta­te dies von gan­zem Her­zen tun: Gott unse­re Lie­der zu brin­gen und dar­auf zu ver­trau­en, dass er Wun­der tut.

E. M.

zum Wochenspruch 2. Sonntag nach Ostern

»Chris­tus spricht: Ich bin der gute Hir­te. Mei­ne Scha­fe hören mei­ne Stim­me, und ich ken­ne sie, und sie fol­gen mir; und ich gebe ihnen das ewi­ge Leben.« (Johan­nes 10,11a.27 – 28a)

Lie­be Geschwis­ter und lie­be Freun­din­nen und Freunde!

Vor zwei Wochen haben wir an Kar­frei­tag dem Tod von Jesus gedacht und an Ostern des­sen Auf­er­ste­hung gefei­ert. Ist das damit nicht der aller­bes­te Beleg dafür, dass Jesus die­ser gute Hir­te wirk­lich ist, von dem unser Wochen­spruch hier spricht?

Die Fra­ge, die sich mir heu­te stellt: höre ich dann ganz per­sön­lich aber auch tat­säch­li­che die­se Stim­me Jesu in mei­nem Leben?

Wenn ich ehr­lich bin, dann muss ich fest­stel­len, dass dies bei mir nicht immer der Fall ist. Für das Hören der Stim­me Jesu gibt es eben kei­ne Patent­re­zep­te. Jesus redet und begeg­net uns, wann er es für rich­tig hält! Es ist also nicht mein eige­nes Zutun!

Wenn ich eine Bezie­hung zu jeman­dem ein­ge­he, bedeu­tet das jedoch, dass ich mich auf den ande­ren ein­las­se, dass ich mit ihm gemein­sam Zeit ver­brin­ge. Bei Jesus ist das genau­so. In die­sen per­sön­li­chen Begeg­nun­gen darf ich Jesus immer wie­der dar­um bit­ten, dass er zu mir redet und ich die­ses Reden auch ver­ste­hen kann.

Ich selbst habe die per­sön­li­che Erfah­rung gemacht, dass das wirk­lich auch funk­tio­niert. Beim dem einen mag das tat­säch­lich ganz laut und ver­nehm­bar sein, beim ande­ren ist es die Stim­me, die sein Herz erreicht. Und wenn ich dann das Reden Jesu ernst neh­me und auf sei­ne Wor­te höre, dann habe ich die groß­ar­tigs­te Zusa­ge, die wir Chris­ten über­haupt erhal­ten kön­nen: Jesus schenkt uns das ewi­ge Leben!

E. M.

zum Wochenspruch Sonntag nach Ostern (Quasimodogeniti)

»Gelobt sei Gott, der Vater unse­res Herrn Jesus Chris­tus, der uns nach sei­ner gro­ßen Barm­her­zig­keit wie­der­ge­bo­ren hat zu einer leben­di­gen Hoff­nung durch die Auf­er­ste­hung Jesu Chris­ti von den Toten.« (1. Petrus 1,3)

Lie­be Geschwis­ter und lie­be Freun­din­nen und Freunde!

Wie sieht das bei Euch mit der Hoff­nung aus, von der Petrus hier spricht? Hören und sehen wir der­zeit nicht unge­mein viel in den Medi­en zum The­ma Hoff­nungs­lo­sig­keit? Unru­hen über­all auf der Welt (auch Ame­ri­ka scheint nicht mehr sicher), nicht enden wol­len­de Krie­ge in der Ukrai­ne und in Paläs­ti­na, wei­te­re Kri­sen­her­de auf der gesam­ten Welt, wie geht es wei­ter in Deutsch­land nach den Wahlen:

Sind das nicht alles The­men, die uns eher pes­si­mis­tisch als hoff­nungs­froh stim­men? Haben denn wir als Chris­ten­men­schen auch nichts mehr zu hoffen?

Der Apos­tel Petrus nimmt die Oster­bot­schaft in unse­rem Wochen­spruch auf; er spricht dar­in von einer leben­di­gen Hoff­nung, die in der Auf­er­ste­hung Jesu von den Toten begrün­det ist.

Und was ver­birgt sich hin­ter die­ser Hoff­nung? Jesus hat uns Men­schen eine ganz neue Hoff­nung geben, sozu­sa­gen eine Ewig­keits­per­spek­ti­ve. Und die­se Per­spek­ti­ve hat Aus­wir­kun­gen auf das gan­ze Leben: Aus­wir­kun­gen für alle Benach­tei­lig­te und Unter­drück­te; Aus­wir­kun­gen für alle gesund­heit­lich ange­schla­ge­ne Men­schen, Aus­wir­kun­gen für alle Men­schen, die unter den Krie­gen zu ver­zwei­feln drohen.

Die­se Hoff­nung soll uns Chris­ten­men­schen in Bewe­gung brin­gen. Die­se Hoff­nung for­dert des­halb auch dein und mein ganz per­sön­li­ches Enga­ge­ment! Die­se Hoff­nung soll ver­hin­dern, dass wir uns damit abfin­den, wie unse­re Welt eben so ist.

Des­halb möch­te ich uns heu­te die Fra­ge stel­len: wo ist dein, wo ist mein per­sön­li­ches Enga­ge­ment um die­se leben­di­ge Hoff­nung, die wir durch Jesus erhal­ten haben, für ande­re Men­schen sicht­bar zu machen?

E. M.

zum Wochenspruch Ostern

»Chris­tus spricht: Ich war tot, und sie­he, ich bin leben­dig von Ewig­keit zu Ewig­keit und habe die Schlüs­sel des Todes und der Höl­le.« (Offen­ba­rung 1,18)

Lie­be Geschwis­ter und lie­be Freun­din­nen und Freunde!

Johan­nes erleb­te am Tag des Herrn eine Visi­on auf der Insel Pat­mos. In die­ser Visi­on sieht er den Men­schen­sohn und das haut ihn buch­stäb­lich um. Und bevor es zur Aus­sa­ge aus unse­rem Wochen­spruch kommt, sagt ihm dann der Men­schen­sohn »Fürch­te dich nicht! Ich bin der Ers­te und der Letz­te und der Lebendige«.

Mit die­ser Aus­sa­ge kommt der Satz aus der Weih­nachts­ge­schich­te mit Ostern in Berüh­rung. Jesus will nicht, dass Johan­nes sich vor ihm fürch­ten muss, als er ihm wie tot vor die Füße fällt.

Was will er dem Johan­nes damit sagen? Ich den­ke, er will Johan­nes ganz klar vor Augen füh­ren, dass er es hier mit Jesus ganz per­sön­lich zu tun hat: Der hat näm­lich den Tod durch sei­nen Tod am Kreuz und sei­ne Auf­er­ste­hung besiegt. Und die­ser Jesus hat des­halb das Sagen bis in alle Ewig­keit. Er hat des­halb die Schlüs­sel des Todes und der Hölle.

Ich möch­te uns zu Ostern die­se Zusa­ge von Jesus ganz bewusst zuspre­chen: »Ich bin der Ers­te und der Letz­te und der Leben­di­ge. Ich war tot, und sie­he, ich bin leben­dig von Ewig­keit zu Ewigkeit«.

Wer zu den Jesus­leu­ten gehört, wird damit die Ewig­keit mit Jesus ver­brin­gen. An die­sen Jesus dür­fen wir glau­ben, denn er ist auf­er­stan­den! Genau das fei­ern wir an Ostern. Des­halb möch­te ich uns heu­te Mut machen, als Chris­ten­men­schen die­se unbeug­sa­me Kraft der Oster­hoff­nung jeden Tag neu ganz bewusst in Euren All­tag einzubringen.

E. M.

zum Wochenspruch für Palmsonntag

»Der Men­schen­sohn muss erhöht wer­den, auf dass alle, die an ihn glau­ben, das ewi­ge Leben haben.« (Johan­nes 3,14b.15)

Lie­be Geschwis­ter und lie­be Freun­din­nen und Freunde!

Die­se Aus­sa­ge von Jesus fin­den wir im Gespräch zwi­schen Jesus und Niko­de­mus. Jesus woll­te mit die­ser Aus­sa­ge Niko­de­mus bereits auf sei­nen Tod am Kreuz hin­wei­sen. Ob Niko­de­mus die­se Aus­sa­ge auch so ver­stan­den hat, wis­sen wir nicht.

Jetzt so kurz vor Ostern möch­te ich uns ein­mal beson­ders dazu ein­la­den, die­sen Blick auf Jesus als den Gekreu­zig­ten wie­der ein­mal ganz bewusst zu suchen. Das kann ganz ein­fach der­ge­stalt gesche­hen, dass wir eine Kir­che auf­su­chen und wir uns auf die­sen Blick aufs Kreuz einlassen.

Doch was wird mir in die­sem Blick begegnen?

Schmer­zen? Ich den­ke, Jesus wird dort am Kreuz unsäg­li­che Schmer­zen ver­spürt haben. Und vie­len von uns wer­den Schmer­zen auch nicht fremd sein.

Im Stich gelas­sen zu wer­den? Jesus hat sogar zu sei­nem Vater geru­fen »mein Gott, mein Gott, war­um hast Du mich ver­las­sen«. Und man­che von uns haben auch das bereits für sich erle­ben müssen.

Ein Sie­ger? Mit sei­ner Aus­sa­ge »es ist voll­bracht« wird die zwei­te Hälf­te unse­res Wochen­spruchs Rea­li­tät: Alle, die an ihn glau­ben, wer­den das ewi­ge Leben erhalten.

Ich lade Euch heu­te dazu ein, Eure ganz per­sön­li­chen Erfah­run­gen mit dem Blick aufs Kreuz zu machen. Besu­che ein­fach eine Kir­che und wer­de still vor dem Kreuz.

E. M.

zum Wochenspruch 5. Sonntag der Passionszeit

»Der Men­schen­sohn ist nicht gekom­men, dass er sich die­nen las­se, son­dern dass er die­ne und gebe sein Leben als Löse­geld für vie­le.« (Mat­thä­us 20,28)

Lie­be Geschwis­ter und lie­be Freun­din­nen und Freunde!

Geht es Euch nicht manch­mal auch genau­so, dass Ihr ger­ne im Ram­pen­licht ste­hen und/​oder auch ger­ne hofiert wer­det? Ist das nicht urmensch­lich, dass wir so ticken? Ich jeden­falls kann mich davon nicht freisprechen.

Und auch den Jün­gern Jesu waren die­se Gedan­ken wohl nicht fremd.

Und dann kommt Jesus und rückt die­se Maß­stä­be ein­fach zurecht. Er stellt das gesam­te Den­ken und Han­deln sei­ner Jün­ger infra­ge. »Ihr wisst nicht, was ihr bit­tet«, sagt er. Ja und dann erklärt er ihnen noch ein­mal sei­nen Weg und den Sinn sei­nes Kom­mens für die­se Welt.

Dar­an schließt sich die Aus­sa­ge aus unse­rem Wochen­spruch an. Zuge­ge­ben, auf dem ers­ten Blick erscheint das für mich als Mensch schon ein merk­wür­di­ges Got­tes­bild zu sein. Es wider­spricht doch sehr mei­nen mensch­li­chen Vor­stel­lun­gen von einem gro­ßen all­mäch­ti­gen Gott. Aber Got­tes Ret­tungs­weg für die­se Welt und damit auch für mein Leben sieht eben anders aus. Er lässt sich nicht bedie­nen! Er dient selbst! Er for­dert kei­ne Opfer von uns. Er hat sich für uns Men­schen am Kreuz selbst auf­ge­op­fert. Und er bringt uns damit nicht in wei­te­re Abhängigkeiten.

Im Reich Got­tes gel­ten eben ande­re Maß­stä­be: Gro­ßes wird klein und Klei­nes wird groß. Rei­che wer­den zu Armen und Arme zu Rei­chen. Nicht herr­schen, son­dern die­nen ist ange­sagt. Genau so hat es Jesus uns vorgelebt!

Ich möch­te uns heu­te allen Mut machen, die­sen Gedan­ken für uns wei­ter durchzubuchstabieren.

E. M.

zum Wochenspruch 4. Sonntag der Passionszeit

»Wenn das Wei­zen­korn nicht in die Erde fällt und erstirbt, bleibt es allein; wenn es aber abstirbt, bringt es viel Frucht.« (Johan­nes 12,24)

Lie­be Geschwis­ter und lie­be Freun­din­nen und Freunde!

Kurz nach­dem Jesus in Jeru­sa­lem ein­ge­zo­gen ist und von einer jubeln­den Men­schen­men­ge emp­fan­gen wur­de, sagt er die­sen auf den ers­ten Blick rät­sel­haf­ten oder gar ver­stö­ren­den Satz. Die­se Aus­sa­ge passt doch so gar nicht in die Situa­ti­on einer sich freu­en­den Men­schen­men­ge! Oder eben doch?

Jesus spricht hier von sich, von sei­nem sehr bald bevor­ste­hen­den Tod. Und auch heu­te will er uns damit sagen: die­ser, mein Tod, war abso­lut lebens­not­wen­dig für dich und für mich. Und die­ser Tod hat eine wirk­lich lebens­ver­än­dern­de Per­spek­ti­ve für uns Men­schen mit sich gebracht. Mit dem Tod ist eben nicht alles zu Ende; der Tod muss nicht mehr das letz­te Wort haben. Wir Chris­ten glau­ben, dass genau die­se Tat­sa­che mit dem Tod von Jesus auf Gol­ga­tha an Kar­frei­tag und sei­ner Auf­er­ste­hung an Ostern sei­ne Voll­endung gefun­den hat.

Für mich per­sön­lich bedeu­tet das ein rie­sen­gro­ßer Anlass zur Dank­bar­keit gegen­über mei­nem Ret­ter, Jesus Christus.

E. M.

zum Wochenspruch 3. Sonntag der Passionszeit

»Wer die Hand an den Pflug legt und sieht zurück, der ist nicht geschickt für das Reich Got­tes.« (Lukas 9,62)

Lie­be Geschwis­ter und lie­be Freun­din­nen und Freunde!

Jesus nach­zu­fol­gen scheint wohl bereits nach sei­nen Aus­sa­gen selbst nicht ganz so ein­fach zu sein.

Und Jesus gibt sei­nen Nach­fol­gern gleich eine Ori­en­tie­rung dazu mit: wer ein Leben mit Jesus und mit Gott füh­ren möch­te, der blickt also bes­ser nicht mehr auf sei­ne Ver­gan­gen­heit zurück, son­dern schaut unbe­irrt nach vorne.

Aber dabei kön­nen wir als Men­schen dann doch ein­wen­den, dass wir aus den Erfah­run­gen der Ver­gan­gen­heit ler­nen. Ist das in der Nach­fol­ge mit Jesus denn nicht so?

Ich den­ke, der Fokus von Jesus liegt hier auf einem ande­ren Aspekt: Wenn wir unser Leben aus der Retro­spek­ti­ve betrach­ten, kann es für uns Men­schen durch­aus hilf­reich sein, unse­ren Blick nach vor­ne zu wen­den. Denn ganz egal was da in mei­ner Ver­gan­gen­heit ein­mal gesche­hen sein mag: Jesus sagt uns, dass unse­re Bli­cke auf ihn – und damit nach vor­ne – aus­ge­rich­tet sein sollen.

Ein völ­li­ger und damit auch ein abso­lu­ter Neu­start mit Jesus und mit Gott ist wirk­lich mög­lich. Und ein Blick zurück auf unse­re viel­leicht schwie­ri­ge Ver­gan­gen­heit wäre dabei manch­mal auch nicht wirk­lich hilf­reich. Jesus will für mich damit unse­ren Blick auf eine Umkehr hin zu ihm len­ken; und damit ist dies doch wie­der ein schö­ner Gedan­ke für uns Menschen:

Als Chris­ten erhal­ten wir damit eine ganz neue Blickrichtung!

E. M.

nachgedacht zum Wochenspruch 2. Sonntag in der Passionszeit

»Gott erweist sei­ne Lie­be zu uns dar­in, dass Chris­tus für uns gestor­ben ist, als wir noch Sün­der waren.« (Römer 5,8)

Lie­be Geschwis­ter und lie­be Freun­din­nen und Freunde!

Nach unse­ren gän­gi­gen Wert­vor­stel­lun­gen der west­li­chen Welt stellt ein Mensch etwas dar, wenn er etwas (Beson­de­res) geleis­tet hat. Damit wird er u.a. für ande­re Men­schen und für unse­re Gesell­schaft wich­tig. Anders aus­ge­drückt bedeu­tet das: ein Mensch ist dann etwas wert, wenn er etwas hat oder etwas Beson­de­res leis­tet; wenn er z.B. genug Geld oder ande­ren Besitz vor­zu­wei­sen hat oder sich dann beson­ders cari­ta­tiv für ande­re einsetzt.

Pau­lus zeigt uns mit sei­ner Aus­sa­ge im Römer­brief eine genau gegen­sätz­li­che Per­spek­ti­ve von Gott auf. Stellt die­se Aus­sa­ge aber nicht unser mensch­li­ches Den­ken völ­lig auf den Kopf? Wir lesen hier, dass wir Men­schen von Gott Gelieb­te sind, ohne dass wir selbst etwas dazu bei­zu­tra­gen hätten.

Des­halb möch­te ich uns die­sen Satz heu­te noch­mals ganz beson­ders vor Augen füh­ren: du bist von Gott geliebt! Du musst eben nichts Beson­de­res leis­ten, Du muss nicht viel Geld oder viel Anse­hen besit­zen und Du musst auch kei­ne beson­de­re Bedeu­tung in die­ser Gesell­schaft haben.

Jesus sagt zu Dir ohne Vor­be­din­gung »Ich lie­be Dich!« Die­se Lie­be gilt jetzt und heu­te; die­se Lie­be ist ohne jede Vor­be­din­gung für Dich! Jesus ist am Kreuz vor 2.000 Jah­ren gestor­ben und das gilt heu­te genau­so wie damals, als Pau­lus die­se Aus­sa­ge in sei­nem Brief an die Römer getrof­fen hat.

E. M.

zum Wochenspruch 1. Sonntag der Passionszeit

»Dazu ist erschie­nen der Sohn Got­tes, dass er die Wer­ke des Teu­fels zer­stö­re.« (1. Johan­nes 3,8b)

Lie­be Geschwis­ter und lie­be Freun­din­nen und Freunde!

Ist das nicht irgend­wie schon merk­wür­dig, dass Johan­nes in unse­rem Wochen­spruch die Zer­stö­rung als etwas Gutes dar­stellt? Durch die­sen Bibel­vers wird mir jedoch ganz neu bewusst, war­um Jesus über­haupt in die­se Welt kom­men musste:

Zum ers­ten bedeu­tet dies für mich, dass Jesus für die Schuld aller Men­schen (also auch für mei­ne ganz per­sön­li­che Schuld) ans Kreuz gegan­gen und gestor­ben ist. Damit wur­de von Jesus ein völ­lig neu­er Zugang für jeden Men­schen zu Gott geschaffen.

Und zum zwei­ten hat er mit sei­nem Weg ans Kreuz aber auch die Macht des Teu­fels über uns Men­schen been­det. Johan­nes bezeich­net dies als Zer­stö­rung der Wer­ke des Teufels.

Mit sei­nem Tod am Kreuz besiegt Jesus damit auch das Getrennt­sein der Men­schen von Gott. Jesus hat sich selbst zum Opfer­lamm (so lesen wir es bereits beim Pro­phe­ten Jesa­ja) gemacht und hat mit die­ser bedin­gungs­lo­sen Lie­be damit die Macht des Teu­fels, in der Hass und Schuld eine tra­gen­de Rol­le spie­len, besiegt und damit dann auch zerstört.

Genau die­se Tat­sa­che dür­fen wir uns zu Beginn der Pas­si­ons­zeit jeden Tag neu vor Augen füh­ren: Der Teu­fel hat für mich als Chris­ten­mensch nun­mehr kei­ne Macht mehr über mich! Damit kann ich mit der Hil­fe Jesu der Spi­ra­le aus Hass und Gewalt wider­ste­hen, weil Jesus genau dies mir ermög­licht. Die Lie­be, die uns Jesus am Kreuz erwie­sen hat, ist damit stär­ker als alle Macht der Welt.

Ich möch­te Euch heu­te dazu ein­la­den, über die­se Tat­sa­che wie­der erneut ins Stau­nen zu kommen.

E. M.