zum Monatsspruch November 2025

Gott spricht: »Ich will das Ver­lo­re­ne wie­der suchen und das Ver­irr­te zurück­brin­gen und das Ver­wun­de­te ver­bin­den und das Schwa­che stär­ken.« (Hese­kiel 34,16)

Lie­be Lese­rin­nen und Leser!
Die­se Vor­her­sa­ge hat der israe­li­ti­sche Pro­phet Hese­kiel um das Jahr 600 v. Chr. in der Baby­lo­ni­schen Gefan­gen­schaft des Vol­kes Isra­el auf­ge­schrie­ben. Er hat­te sei­ne Aus­sa­ge von Gott »emp­fan­gen« und sie dort – in den wahr­schein­lich von uns nur andeu­tungs­wei­se zu erah­nen­den Schwie­rig­kei­ten ein­zel­ner Men­schen – dem Volk Isra­el wei­ter­ge­ge­ben. Die Lebens­um­stän­de der Israe­li­ten wer­den hier nur kurz durch »Ver­lo­ren­sein« in einem fer­nen, frem­den Land und »von Gott gesucht«, »Ver­irrt­sein« und ins eige­ne Land zurück­kom­men, »Ver­letzt­sein« und ärzt­lich gut ver­sorgt wer­den und »Schwä­che ver­min­dern«, angedeutet.

Für die meis­ten der dama­li­ge Israe­li­ten war das sicher eine wun­der­vol­le Bot­schaft und Hoff­nung: »Mein Gott sucht mich, er wird mich fin­den, er bringt mich in die Hei­mat zurück, er heilt und stärkt mich!«

Im Neu­en Tes­ta­ment lese ich, dass die­se Ansa­gen für das Volk Isra­el und alle ande­ren Men­schen noch viel wei­ter­ge­hen­de Bedeu­tun­gen haben. Dort erklärt Gott z.B., dass das »Ver­lo­ren­sein« eines Men­schen nicht nur den Tod im irdi­schen Leben, son­dern auch im ewi­gen Leben umfas­sen kann! Nach dem Monats­spruch gilt das sicher auch für »Ver­irr­te«, »Ver­wun­de­te« und »Schwa­che«. Ein für mich dazu hilf­rei­ches Gleich­nis fin­det man in Lukas 15,11 – 32. In ande­ren Situa­tio­nen hat Jesus Chris­tus ande­re Zusam­men­hän­ge her­ge­stellt, z.B. bei einem Tref­fen mit einer Aus­län­de­rin aus dem Bereich Kana­an. Dort sagt er: »Ich bin nur gesandt zu den ver­lo­re­nen Scha­fen des Hau­ses Isra­el.« Am Ende die­ses Gesprächs erklärt er aller­dings: »Frau, dein Glau­be ist groß. Dir gesche­he, wie du willst!« (Mat­thä­us 15,21 – 28).

Die­se und ande­re Zusam­men­hän­ge des Glau­bens und Ver­trau­ens auf Gott deu­ten an, dass sich dadurch vie­le gute Mög­lich­kei­ten für das eige­ne und das Leben ande­rer Men­schen erge­ben kön­nen! Aber sicher wird auch deut­lich, dass die­ser »Weg« nicht ein­fach und pro­blem­los zu fin­den und zu ver­wirk­li­chen ist. Dar­um möch­te ich dafür wer­ben, die­sen Gott mehr und mehr ken­nen­zu­ler­nen, denn Jesus sagt: »Wer mein Wort hört und glaubt dem, der mich gesandt hat, der hat das ewi­ge Leben.« (Johan­nes 5,24)

Mit guten Wünschen
P. Mohr