Gott spricht: »Ich will das Verlorene wieder suchen und das Verirrte zurückbringen und das Verwundete verbinden und das Schwache stärken.« (Hesekiel 34,16)
Liebe Leserinnen und Leser!
Diese Vorhersage hat der israelitische Prophet Hesekiel um das Jahr 600 v. Chr. in der Babylonischen Gefangenschaft des Volkes Israel aufgeschrieben. Er hatte seine Aussage von Gott »empfangen« und sie dort – in den wahrscheinlich von uns nur andeutungsweise zu erahnenden Schwierigkeiten einzelner Menschen – dem Volk Israel weitergegeben. Die Lebensumstände der Israeliten werden hier nur kurz durch »Verlorensein« in einem fernen, fremden Land und »von Gott gesucht«, »Verirrtsein« und ins eigene Land zurückkommen, »Verletztsein« und ärztlich gut versorgt werden und »Schwäche vermindern«, angedeutet.
Für die meisten der damalige Israeliten war das sicher eine wundervolle Botschaft und Hoffnung: »Mein Gott sucht mich, er wird mich finden, er bringt mich in die Heimat zurück, er heilt und stärkt mich!«
Im Neuen Testament lese ich, dass diese Ansagen für das Volk Israel und alle anderen Menschen noch viel weitergehende Bedeutungen haben. Dort erklärt Gott z.B., dass das »Verlorensein« eines Menschen nicht nur den Tod im irdischen Leben, sondern auch im ewigen Leben umfassen kann! Nach dem Monatsspruch gilt das sicher auch für »Verirrte«, »Verwundete« und »Schwache«. Ein für mich dazu hilfreiches Gleichnis findet man in Lukas 15,11 – 32. In anderen Situationen hat Jesus Christus andere Zusammenhänge hergestellt, z.B. bei einem Treffen mit einer Ausländerin aus dem Bereich Kanaan. Dort sagt er: »Ich bin nur gesandt zu den verlorenen Schafen des Hauses Israel.« Am Ende dieses Gesprächs erklärt er allerdings: »Frau, dein Glaube ist groß. Dir geschehe, wie du willst!« (Matthäus 15,21 – 28).
Diese und andere Zusammenhänge des Glaubens und Vertrauens auf Gott deuten an, dass sich dadurch viele gute Möglichkeiten für das eigene und das Leben anderer Menschen ergeben können! Aber sicher wird auch deutlich, dass dieser »Weg« nicht einfach und problemlos zu finden und zu verwirklichen ist. Darum möchte ich dafür werben, diesen Gott mehr und mehr kennenzulernen, denn Jesus sagt: »Wer mein Wort hört und glaubt dem, der mich gesandt hat, der hat das ewige Leben.« (Johannes 5,24)
Mit guten Wünschen
P. Mohr

