»Weigere dich nicht, dem Bedürftigen Gutes zu tun, wenn deine Hand es vermag.« (Sprüche 3, Vers 27)
Dieser Satz ist den Sprüchen des Königs Salomon entnommen, der sie dort als Lehre an junge Menschen verfasst hat. In der Übersetzung der Bibel (Hoffnung für alle) steht dort im Kapitel 1, Ver 2: »Wenn du seine Worte beachtest, wirst du Weisheit erlangen und zu einem verständigen Menschen heranreifen. Die Sprüche helfen dir, dein Leben sinnvoll zu gestalten, und machen dich fähig, gute Ratschläge zu erkennen und anzunehmen.«
Der Monatsspruch enthält eine Mahnung und appelliert an unser Gewissen, nicht geizig zu sein, sondern großzügig zu geben statt zu nehmen. Dieser Bibelvers hat sicherlich die harte antike Lebenswirklichkeit vor Augen. Wer seinen Lebensunterhalt nicht durch Arbeit verdienen konnte, der war auf mildtätige Hilfe angewiesen. Es gab weder eine Renten- noch eine Kranken- noch eine Arbeitslosenversicherung. Allenfalls die eigene Familie war zur Unterstützung verpflichtet, aber wenn auch die ausfiel, dann war das Betteln die einzige Möglichkeit zum Überleben.
Heute haben alle von Armut betroffenen Gruppen im Sozialstaat einen Rechtsanspruch auf elementare Versorgung durch die Gemeinschaft der Steuerzahler Wie damals kann auch heute die Gemeinschaft nicht alle Lebensrisiken abdecken. Es gibt viele Menschen bei denen die finanzielle Hilfe einfach nicht ausreicht, aber es gibt auch viele Menschen, denen auf andere Weise Hilfe zuteilwerden muss. Die Not der Einzelnen kann auch in einer reichen Gesellschaft groß sein, und dann braucht es diejenigen, die sich mit dem, was sie haben, dem, was sie wissen, oder dem, was sie organisieren können, aktiv werden.
Durch Gottes Gnade sind wir, was wir sind. Es ist Gottes Geschenk, in welchen Umfeld wir leben und wie gut es uns geht, und es ist keine Selbstverständlichkeit. Niemand kann alle Nöte dieser Welt beheben. Aber wenn wir an der einen Stelle, an der wir besonders kompetent sind, an der einen Stelle, an der unsere Hand etwas vermag, uns einsetzen, dann handeln wir im Sinne unseres Gottes, der uns unser Geld, unsere Zeit, unsere Kraft, unser Einfühlungsvermögen und unser Wissen vor allem deshalb gegeben hat, damit wir damit Gutes für die Bedürftigen bewirken können.
Lass dein Herz für andere offen werden und teile deine Gaben mit denen, denen es weniger gut geht als dir.
Römer 2,10: »Doch jedem, der Gutes tut, wird Gott seine Herrlichkeit, Ehre und Frieden schenken, zuerst den Juden, dann auch allen anderen.«
S. Sch.