»Welche der Geist Gottes treibt, die sind Gottes Kinder.« (Römer 8,14)
Wie wird man Kind Gottes? – Indem jemand zum Glauben kommt! – Aber wie kommt man denn zum Glauben? – Indem uns der Geist plausibel macht, dass Jesus, der Sohn Gottes, für die Schuld der Welt und somit auch für meine gestorben ist und in der Auferweckung vom Vater bestätigt wurde.
Darum geht es, liebe Geschwister: Nicht weniger als etwas ganz Grundlegendes: Glauben können wir ablehen, wenn wir das nicht wollen. Aber: Wir können ihn uns eben nicht erarbeiten. Es bleibt immer eine Wirkung des Geistes Gottes, wenn jemand zum Glauben gelangt. – Dann freilich ist es die Fahrkarte zum Himmel, zu einem Leben auf der Erde und im Himmel mit Gott. Ewiges Leben ist nicht in erster Linie zeitlich unbegrenzt, das ist es auch. Es geht mehr um eine Qualität, um eine Eigenschaft, die die Grenzen unseres menschlichen Lebens, vom Kleinkind zum alten Menschen sprengt: Wir sind, wenn wir vom Geist Gottes den Glauben erhalten und angenommen haben, Kinder Gottes. Als solche sind wir zugehörig zur »Gemeinschaft der Heiligen«, zur Kirche (und dies nicht im konfessionellen Sinne, sondern zur Kirche aller Gläubigen in der Welt).
Wenn wir Gottes Kinder sind, dann sind wir auch seine Erben. Das ist ein großes Vorrecht, dass wir sehr viel umfassender die Welt und die Menschen sehen dürfen, weil wir alles aus der göttlichen Perspektive sehen dürfen. – Ich sprach von der Fahrkarte: Wichtig für uns ist, dass wir die Fahrkarte zum Himmel eben auch einsetzen. Eine Karte hilft nicht, wenn wir nicht in den Zug einsteigen. Das meint die methodistische Entdeckung der Heiligung, also der gelebten Nachfolge. Denn Glaube ist kein Status, nicht so etwas wie »ich habe einen deutschen Pass«, sondern ein: Ich lebe an jedem neuen Tag mit Gott und bemühe mich, mit mir selbst, mit den anderen und mit Gott versöhnt zu leben.
F.W.