nachgedacht zum Wochenspruch 2. Sonntag in der Passionszeit

»Gott erweist sei­ne Lie­be zu uns dar­in, dass Chris­tus für uns gestor­ben ist, als wir noch Sün­der waren.« (Römer 5,8)

Lie­be Geschwis­ter und lie­be Freun­din­nen und Freunde!

Nach unse­ren gän­gi­gen Wert­vor­stel­lun­gen der west­li­chen Welt stellt ein Mensch etwas dar, wenn er etwas (Beson­de­res) geleis­tet hat. Damit wird er u.a. für ande­re Men­schen und für unse­re Gesell­schaft wich­tig. Anders aus­ge­drückt bedeu­tet das: ein Mensch ist dann etwas wert, wenn er etwas hat oder etwas Beson­de­res leis­tet; wenn er z.B. genug Geld oder ande­ren Besitz vor­zu­wei­sen hat oder sich dann beson­ders cari­ta­tiv für ande­re einsetzt.

Pau­lus zeigt uns mit sei­ner Aus­sa­ge im Römer­brief eine genau gegen­sätz­li­che Per­spek­ti­ve von Gott auf. Stellt die­se Aus­sa­ge aber nicht unser mensch­li­ches Den­ken völ­lig auf den Kopf? Wir lesen hier, dass wir Men­schen von Gott Gelieb­te sind, ohne dass wir selbst etwas dazu bei­zu­tra­gen hätten.

Des­halb möch­te ich uns die­sen Satz heu­te noch­mals ganz beson­ders vor Augen füh­ren: du bist von Gott geliebt! Du musst eben nichts Beson­de­res leis­ten, Du muss nicht viel Geld oder viel Anse­hen besit­zen und Du musst auch kei­ne beson­de­re Bedeu­tung in die­ser Gesell­schaft haben.

Jesus sagt zu Dir ohne Vor­be­din­gung »Ich lie­be Dich!« Die­se Lie­be gilt jetzt und heu­te; die­se Lie­be ist ohne jede Vor­be­din­gung für Dich! Jesus ist am Kreuz vor 2.000 Jah­ren gestor­ben und das gilt heu­te genau­so wie damals, als Pau­lus die­se Aus­sa­ge in sei­nem Brief an die Römer getrof­fen hat.

E. M.

zum Wochenspruch 1. Sonntag der Passionszeit

»Dazu ist erschie­nen der Sohn Got­tes, dass er die Wer­ke des Teu­fels zer­stö­re.« (1. Johan­nes 3,8b)

Lie­be Geschwis­ter und lie­be Freun­din­nen und Freunde!

Ist das nicht irgend­wie schon merk­wür­dig, dass Johan­nes in unse­rem Wochen­spruch die Zer­stö­rung als etwas Gutes dar­stellt? Durch die­sen Bibel­vers wird mir jedoch ganz neu bewusst, war­um Jesus über­haupt in die­se Welt kom­men musste:

Zum ers­ten bedeu­tet dies für mich, dass Jesus für die Schuld aller Men­schen (also auch für mei­ne ganz per­sön­li­che Schuld) ans Kreuz gegan­gen und gestor­ben ist. Damit wur­de von Jesus ein völ­lig neu­er Zugang für jeden Men­schen zu Gott geschaffen.

Und zum zwei­ten hat er mit sei­nem Weg ans Kreuz aber auch die Macht des Teu­fels über uns Men­schen been­det. Johan­nes bezeich­net dies als Zer­stö­rung der Wer­ke des Teufels.

Mit sei­nem Tod am Kreuz besiegt Jesus damit auch das Getrennt­sein der Men­schen von Gott. Jesus hat sich selbst zum Opfer­lamm (so lesen wir es bereits beim Pro­phe­ten Jesa­ja) gemacht und hat mit die­ser bedin­gungs­lo­sen Lie­be damit die Macht des Teu­fels, in der Hass und Schuld eine tra­gen­de Rol­le spie­len, besiegt und damit dann auch zerstört.

Genau die­se Tat­sa­che dür­fen wir uns zu Beginn der Pas­si­ons­zeit jeden Tag neu vor Augen füh­ren: Der Teu­fel hat für mich als Chris­ten­mensch nun­mehr kei­ne Macht mehr über mich! Damit kann ich mit der Hil­fe Jesu der Spi­ra­le aus Hass und Gewalt wider­ste­hen, weil Jesus genau dies mir ermög­licht. Die Lie­be, die uns Jesus am Kreuz erwie­sen hat, ist damit stär­ker als alle Macht der Welt.

Ich möch­te Euch heu­te dazu ein­la­den, über die­se Tat­sa­che wie­der erneut ins Stau­nen zu kommen.

E. M.