»Öffne deinen Mund für den Stummen, für den Rechtsanspruch aller Schwachen!« (Sprüche 31,8)
Sprache ist die verbale Kommunikation von fortgeschrittenen
Spezies. Sie ist der Grund und der Katalysator für Fortschritt
und die Grundlage für Zivilisation. Ohne sie könnten weder
Wissen noch Religion weitergegeben werden. Sie ist Träger
von Emotionen und Gefühlen. In Kombination mit der Schrift
entfesselte sie die Poesie.
Aber Sprache hat leider – oder auch glücklicherweise – mehr
als eine Seite. Einerseits kann sie glücklich machen, Hoffnung
schenken und Liebe bringen oder sie motiviert, ist konstruktiv
und lehrt dich. Andererseits ist da noch diese dunkle, verletzende
Seite. Die Seite, die stärker verletzt als Waffen, kränker
macht als Viren und Bakterien oder schränkt Menschen weitaus
mehr ein als jedes Gesetz.
Mobbing sowie soziale und Geschlechterungerechtigkeit sind
heutzutage mehr Thema denn je, obwohl Arbeitgeber immer
mehr Wert auf sogenannte »Soft Skills« – persönliche, soziale
und methodische Kompetenzen wie Team- oder Kommunikationsfähigkeit
– legen und mit Emanzipation und Teambuilding
im Unternehmen werben.
Es ist also nach über 2 000 Jahren IMMER NOCH nötig, zwischen
Fortschritt, Wissenschaft und Wohlstand darauf zu achten,
dass niemand zu kurz kommt?
Viele fragen sich, warum meine Generation mit dem Gendern
begonnen hat. Ist diese Bibel-stelle die Antwort? Für den
Rechtsanspruch?
Meine Antwort: Wir – Generation Z (ca. 1990 bis 2012 geboren)
– müssen von Anfang an im Alltag ohnehin sehr darauf achten
was gesagt geschrieben oder gepostet wird um nicht auf Fake
News oder Verkaufsstrategie reinzufallen, dass wir insgesamt
mehr darauf achten wie und was gesagt wird.
Neben Fake News sind wir (im Internet) so viel Hass und Mobbing
ausgesetzt wie noch nie in der Geschichte der Menschheit.
Die dauerhafte Erreichbarkeit hat auch ihre Nachteile.
Ich muss zugeben, ich lästere ganz gerne mal über Andere. Aber
ist das der christliche Weg? Gibt es da eine Grenze, nach der Lästern
nicht mehr in Ordnung ist? Zählt das »sich über jemanden
Beschweren« oder das »sich über jemand Beschweren« schon
zum Lästern, auch wenn es mir danach besser geht?
Der Spruch fordert dazu auf, recht (richtig/gut) über, mit, für zu
sprechen. Damit sind wir als Christen in der Verantwortung uns
zumindest etwas gewählter auszudrücken und andere darauf
hinzuweisen, wenn sie Grenzen überschreiten
S. B.