»Wer im Dunkel lebt und wem kein Licht leuchtet, der vertraue auf den Namen des Herrn und verlasse sich auf seinen Gott.« (Jesaja 50,10)
Liebe Geschwister, liebe Freunde!
Die kürzesten Tage des Jahres und damit die längsten Nächte liegen vor uns. Gefühlt geht die Sonne viel zu früh unter. Aber wir wissen uns zu helfen. Mit künstlichem Licht geht in vielen Bereichen das Leben und Arbeiten ungehindert weiter. Und gegen die langen dunklen Abende hilft in diesen Wochen Kerzenschein und Lichtschmuck.
Der biblische Spruch für den Monat Dezember meint allerdings nicht das Fast-Dunkel unserer Städte oder das Essen bei Kerzenlicht, sondern tiefe Finsternis. Im eigentlichen wie im übertragenen Sinn macht solche Dunkelheit uns zu schaffen. Wir können uns nicht orientieren, fühlen uns hilflos.
Um so wichtiger ist das, worauf der prophetische Satz uns hinweist: Im Namen unseres Gottes gibt es Hilfe! Der Name Gottes, der uns im Alten Testament überliefert ist, bedeutet: »Ich bin für dich da!« Und der Name seines Sohnes, Jesus, bedeutet: »Der Herr rettet!« Gott steht zu seinem Namen. Darum hat Gott sich im Alten Testament voller Geduld immer wieder seinem Volk zugewandt. Und darum berichtet das Neue Testament uns davon, dass Gott in Jesus Mensch wird, um uns aus unserer Verlorenheit und Dunkelheit zu retten.
Was kann das heute bedeuten, auf den Namen des Herr zu vertrauen?
Zunächst bedeutet es, dass ich mit Gott, dem Vater, und mit Jesus, dem Sohn, reden kann. Gott hat uns gezeigt, wie er heißt, damit wir ihn anrufen können, mit ihm reden und auf ihn hören können. Gott möchte eine persönliche Beziehung zu uns. Darum freut er sich über jeden Menschen, der anfängt mit ihm zu reden. Auf den Namen des Herrn zu vertrauen bedeutet weiter, dass ich vor Gott mein Herz ausschütte. Gerade darin nehme ich seinen Namen ernst und nehme Gott beim Wort, dass ich ihm alles sage, was mich bewegt und belastet und womit ich nicht zurecht komme, bis hin zu Schuld und versagen. Gott ist treu und vergibt uns darum unsere Schuld. Seine Liebe und Treue zeigen sich in seinem Sohn Jesus, der am Kreuz unsere Lasten auf sich nahm: »Der Herr rettet!«
Schließlich vertraue ich auf den Namen des Herrn dadurch, dass ich mich täglich unter den Schutz seines Namens stelle. Ich verabschiede mich von dem Gedanken, dass ich das Leben als Christ aus eigener Kraft hinkriegen muss. Es gibt genug, was mich immer wieder irritiert oder schwächt oder sogar angreift. Wenn aber Jesus für alle Ewigkeit der Herr ist, dann ist es das Beste und Klügste, sich täglich seiner Führung und seinem Schutz anzuvertrauen.
Von Herzen wünsche ich allen eine fröhliche und gesegnete Advents- und Weihnachtszeit. Jesus Christus, der Mensch gewordene Gott, sehne, trage und stärke Euch im neuen Jahr 2020.
Hans-Hermann Schole