Jesus spricht: »Es ist vollbracht!« (Johannes 19,30)
Und wieder einmal stehen wir kurz vor dem Osterfest. Was verbinden wir damit? Ein schönes harmonisches Familienfest, gefärbte Ostereier, leckeres Essen?
Sehen wir nur das Osterfestfest mit dem Auferstehen Jesus Christi oder ist uns auch bewusst, dass es dazu zuallererst den Karfreitag benötigt hat? Haben wir wirklich vor Augen, wie Jesus diesen ganz schmerzlichen und bitteren Weg ans Kreuz gegangen ist? Haben wir vor Augen, dass Jesus dies für mich ganz persönlich getan hat? Haben wir vor Augen, dass es um meine ganz persönliche Schuld ging, die Jesus mit seinem Tod am Kreuz auf sich genommen hat?
Ich denke, das sind Fragestellungen, die wir uns als Christen immer und immer wieder stellen sollten. Jesus hat an diesem Karfreitagmorgen sein Kreuz durch die Gassen Jerusalems getragen. Danach wurde er von den römischen Soldaten gekreuzigt. Er selbst war vollkommen unschuldig; er hat dies allein für meine und Deine Schuld getan. Wir können wohl kaum ermessen, was in Jesus in diesen Stunden vor sich gegangen sein mag. Vom Evangelisten Matthäus erfahren wir, dass er – der Sohn Gottes – zu Gott seinem Vater ruft
und ihn fragt, warum er ihn verlassen habe. Welche Gottesferne muss er wohl verspürt haben, wegen meiner und deiner Schuld? Und dann bekam er diesen Schluck sauren Essig zu trinken und danach spricht er die erlösenden Worte: es ist vollbracht! Mit seinem Tod hat Jesus uns von aller Schuld befreit. Dies steckt in seinem Ausruf »es ist vollbracht« mittendrin. Wir müssen dieses Geschenk lediglich für uns noch annehmen. Aber daran hapert es manchmal bei uns Menschen. Wir fühlen uns gar nicht so schmutzig und schuldig.
Eigentlich sind wir doch Menschen, die ganz in Ordnung sind. Und doch können wir tief in uns drin entdecken, dass dem nicht so ist und wir nicht ganz so unschuldig sind, wir gerne vorgeben zu sein. Deshalb war dieser Tod von Jesus absolut erforderlich. Für mich und dich!
Gott schenke Euch wieder einen neuen Blick auf Karfreitag und Ostern.
E.M.