»Bereitet dem HERRN den Weg; denn siehe, der HERR kommt gewaltig.« (Jesaja 40,3.10)
Liebe Gemeinde,
unser Wochenspruch stammt aus dem Beginn des zweiten großen Abschnitts des Jesaja-Buches, dem so genannten Trostbuch für die Weggeführten. Es handelt sich um die Aufforderung, Gott einen Weg zu bahnen, durch die Wüste, quasi den direkten Weg aus dem Exil nach Jerusalem, oder doch zumindest nach Judäa.
Warum braucht es diesen Weg? – Weil Gott gewaltig kommt. Dem Propheten geht es darum, dass Gott eingreift in die Ereignisse der Zeit. Wahrscheinlich hatten sich in der Zeit des Exils viele damit schließlich abgefunden, dass offenbar Gott sein Volk verlassen habe. Dass er nicht mehr zu finden sei. Etliche Fromme wussten auch schnell, warum dies eingetreten war.
Dem Propheten geht es im zweiten großen Teil des Jesajabuches (Kapitel 40 – 55) darum, dass das Volk Israel Gott keineswegs gleichgültig (geworden) wäre. Vielmehr ist er unvergleichlich, gerade im Kontrast zu den (heidnischen) Götterbildern, die eben aus Holz oder Metall gefertigt sind: Er ist es, der die Welt geschaffen hat und sie bis zuletzt in seinen Händen hält. Kurzum: Gott ist der Herr der Welt und eben auch der Geschichte. Er steht treu zu denen, die er erwählt hat.
Auch heute in einer Zeit, in der vielen vieles ungewiss und ängstigens wird, bleibt es dabei: Gott ist der Herr der Zeit und der Ewigkeit, er wird wiederkommen und dann alles zurecht bringen. – Der größte Fehler, den man machen kann, ist: Gott zu unterschätzen. Das sollten wir, gerade im Advent, nicht tun. Und wenn wir mit ihm rechnen, auf ihn hoffen und uns selbst bereit machen für sein kommen, dann ist es gut, wenn wir auch die Wege für Gottes kommen ebnen.
»Bereitet dem HERRN den Weg; denn siehe, der HERR kommt gewaltig.«
F. W.