»Wem viel gegeben ist, bei dem wird man viel suchen; und wem viel anvertraut ist, von dem wird man umso mehr fordern.« Lukas 12,48b
Der Volksmund sagt: »Haben ist besser als brauchen« (das betont auch unser Tontechnik-Team, wenn es um merkwürdige Adapter geht). Dass aber alles Haben ein bekommen-Haben ist, das vergessen wir nur so leicht. Unser Besitz, unser Denkvermögen, alles ist auf Zeit und eben keineswegs einfach so. Alles hat seinen Grund. Und Gaben sind immer auch mit Aufgaben verbunden.
Viele Menschen, vermutlich die meisten, nehmen das, was sie haben und bekommen, als einfach vorhanden an. Aber Gaben gibt es nicht ohne den Geber. In dem Bibeltext geht es in den Versen zuvor um einen Herren, der wegreist und seinen Leuten, im Text sind es seine Knechte, sein Eigentum überlässt. Und es geht darum, dass die ihre Arbeit machen sollen, statt sich auf die faule Haut zu legen. Sich einrichten und es sich gut gehen lassen auf Kosten des Herren, das ist eben nicht, was ihre Aufgabe wäre.
Die Herausforderung besteht darin, dass wir nicht wissen, wann der Herr wiederkommt. – Und für uns Christenmenschen heißt das ganz praktisch, dass wir nicht wissen, wann Christus wiederkommt. Wann es zum Ende der Welt kommt. – Und ich wünsche uns, dass wir nach dem »Allzeit bereit« der Pfadfinder leben. So, dass das in jedem Moment so weit sein kann.
Bis dahin dürfen wir gestalten, ja, wir sollen und müssen es. Aber so, dass wir nicht vergessen: Alles ist anvertraut von Gott, unsere Begabungen, unser Besitz und auch unsere Zeit. – Wohl denen, die gut mit ihren Möglichkeiten umgehen.
F. W.