zum Wochenspruch 23. Sonntag nach Trinitatis

»Dem König aller Köni­ge und Her­ren aller Her­ren, der allein Unsterb­lich­keit hat, dem sei Ehre und ewi­ge Macht.« (1. Timo­theus 6,15b.16a.c)

Lie­be Lesende,
unser Wochen­spruch steht am Ende des ers­ten Brie­fes an Timo­theus. Der Brief­schrei­ber schärft dem Emp­fän­ger man­ches ein, Irr­leh­rer soll er abwei­sen, auf Wort­ge­fech­te soll er sich nicht ein­las­sen. Fröm­mig­keit und Genüg­sam­keit soll der als jün­ge­rer Jün­ger vor­ge­stell­te Timo­theus bewah­ren. Er soll den guten Kampf des Glau­bens kämp­fen. Es geht ums Dran­blei­ben, auch an dem Bekennt­nis, das der Timo­theus vor vie­len Zeu­gen bekannt hat und wozu er beru­fen ist.

Timo­theus soll Gebot unta­de­lig und unbe­fleckt bewah­ren bis zur Erschei­nung Jesu Chris­ti. – Und da, an die­ser Stel­le im Text setzt unser Wochen­spruch fort: Jesus Chris­tus selbst wird, wenn er wie­der­kommt, als König aller Köni­ge wie­der­kom­men – und als Herr aller Her­ren. In der Auf­er­we­ckung hat er allein sei­ne Unsterb­lich­keit erwiesen.

Der Brief­schrei­ber rät also dem jün­ge­ren Emp­fän­ger zum Fest­hal­ten am Glau­ben und an der Nähe zu Chris­tus. – Sicher, das ist schon lan­ge her. Aber: Noch ist ja Chris­tus nicht wie­der gekom­men, und inso­fern ist der Rat heu­te noch ganz aktu­ell. Wir kön­nen nur war­ten, aber die­ses War­ten kön­nen, ja, wir müs­sen, es gestal­ten. In der Zwi­schen­zeit zwi­schen der Abfas­sung die­ses Brie­fes ist die Kir­chen­ge­schich­te weit fortgeschritten.

Es gab gute und segens­rei­che Pha­sen, aber auch sol­che, die es bes­ser nicht gege­ben hät­te: etwa die Kreuz­zü­ge und die Inqui­si­ti­on. – Gera­de haben wir den Refor­ma­ti­ons­tag began­gen, wobei wir an die The­sen Luthers den­ken. Er woll­te ger­ne eine Reform der Kir­che an Haupt und Gliedern.

Viel hat sich seit­her getan, unse­re Kir­che wur­de gegrün­det und hat viel Segen und Glau­ben aber auch man­che Ver­let­zun­gen und Ver­druss gebracht. Die Auf­for­de­rung, an Jesus und an unse­rem Bekennt­nis dran zu blei­ben, sie gilt auch uns heute.

F.W.