»Dem König aller Könige und Herren aller Herren, der allein Unsterblichkeit hat, dem sei Ehre und ewige Macht.« (1. Timotheus 6,15b.16a.c)
Liebe Lesende,
unser Wochenspruch steht am Ende des ersten Briefes an Timotheus. Der Briefschreiber schärft dem Empfänger manches ein, Irrlehrer soll er abweisen, auf Wortgefechte soll er sich nicht einlassen. Frömmigkeit und Genügsamkeit soll der als jüngerer Jünger vorgestellte Timotheus bewahren. Er soll den guten Kampf des Glaubens kämpfen. Es geht ums Dranbleiben, auch an dem Bekenntnis, das der Timotheus vor vielen Zeugen bekannt hat und wozu er berufen ist.
Timotheus soll Gebot untadelig und unbefleckt bewahren bis zur Erscheinung Jesu Christi. – Und da, an dieser Stelle im Text setzt unser Wochenspruch fort: Jesus Christus selbst wird, wenn er wiederkommt, als König aller Könige wiederkommen – und als Herr aller Herren. In der Auferweckung hat er allein seine Unsterblichkeit erwiesen.
Der Briefschreiber rät also dem jüngeren Empfänger zum Festhalten am Glauben und an der Nähe zu Christus. – Sicher, das ist schon lange her. Aber: Noch ist ja Christus nicht wieder gekommen, und insofern ist der Rat heute noch ganz aktuell. Wir können nur warten, aber dieses Warten können, ja, wir müssen, es gestalten. In der Zwischenzeit zwischen der Abfassung dieses Briefes ist die Kirchengeschichte weit fortgeschritten.
Es gab gute und segensreiche Phasen, aber auch solche, die es besser nicht gegeben hätte: etwa die Kreuzzüge und die Inquisition. – Gerade haben wir den Reformationstag begangen, wobei wir an die Thesen Luthers denken. Er wollte gerne eine Reform der Kirche an Haupt und Gliedern.
Viel hat sich seither getan, unsere Kirche wurde gegründet und hat viel Segen und Glauben aber auch manche Verletzungen und Verdruss gebracht. Die Aufforderung, an Jesus und an unserem Bekenntnis dran zu bleiben, sie gilt auch uns heute.
F.W.