zum Wochenspruch 28.09.25 (15. Sonntag nach Trinitatis)

»Alle eure Sorgen werft auf ihn; denn er sorgt für euch.« (1. Petrus 5,7)

Lie­be Geschwis­ter und lie­be Freun­din­nen und Freunde!

Die­ser Vers ist einer mei­ner Lieb­lings­ver­se in der Bibel. Alle Sor­gen, die gro­ßen und die klei­nen, ja wirk­lich alles, was uns bedrückt, quält, ängs­tigt oder Not macht, alle die­se Sor­gen, die sol­len wir vor unse­ren gro­ßen Gott brin­gen. So schreibt dies zumin­dest Petrus in sei­nem Brief.

Doch wie gehen wir damit in unse­rer täg­li­chen Pra­xis nun wirk­lich um?

Da sind doch zum einen die Din­ge, von denen wir glau­ben, dass wir sie sel­ber regeln kön­nen, weil die­se viel­leicht für Gott zu banal sind. Und natür­lich ist es ver­nünf­tig, wenn wir zur Pro­blem­lö­sung unse­ren Ver­stand benut­zen. Ich will unse­ren Blick jedoch noch in eine ande­re Rich­tung len­ken. Mir (und auch mei­ner See­le) hilft es, wenn ich auch die ganz bana­len Din­ge vor mei­nen Herrn brin­ge. Und noch etwas ist mir wich­tig gewor­den: Es ist ein­fach toll zu wis­sen, dass wir Freun­de haben, die gemein­sam mit uns beten, die gemein­sam mit uns die Anlie­gen vor unse­ren Gott bringen.

Ich möch­te uns heu­te ganz beson­ders dazu ermu­ti­gen, wirk­lich alle unse­re Sor­gen Gott mit­zu­tei­len und dann auch dar­auf zu ver­trau­en, dass er dafür die Lösun­gen bereits kennt.

Das kön­nen ganz per­sön­li­chen Sor­gen, wie viel­leicht Krank­heit, Ein­sam­keit, gro­ße finan­zi­el­le Sor­gen u.v.m. oder auch Sor­gen um ande­re Men­schen etc. sein. In jeder Situa­ti­on dür­fen wir uns immer wie­der vor Augen füh­ren, dass Gott alle unse­re Gebe­te hört; egal wie wir die­se aus­spre­chen, egal, wo wir gera­de sind, und auch ganz egal, wie wir uns gera­de fühlen.

Mit die­ser Tat­sa­che möch­te ich heu­te allen wie­der ganz beson­ders Mut machen, zu beten und unse­rem Gott alle unse­re Anlie­gen auch zu sagen.

E. M.

zum Wochenspruch für Sonntag 21.09.2025 (14. Sonntag nach Trinitatis)

»Lobe den Herrn, meine Seele, und vergiss nicht, was er dir Gutes getan hat.« (Psalm 103,2)

Lie­be Geschwis­ter und lie­be Freun­din­nen und Freunde!

Beim Psalm 103 han­delt es sich um einen Lob­preis­psalm von David.

Immer wenn ich die­sen Psalm lese oder höre, begin­ne ich zu stau­nen, wie unfass­bar groß, wie unfass­bar barm­her­zig unser Gott ist.

Aber die­se Grö­ße und Barm­her­zig­keit Got­tes schei­nen wir Men­schen eben nicht immer vor Augen zu haben. Der Psalm­be­ter David schreibt uns des­halb die­se Mah­nung ins Stamm­buch: nicht ver­gess­lich zu wer­den! Uns immer wie­der dar­an zu erin­nern, wie­viel Gutes Gott für uns in unse­rem Leben bereits getan hat.

Sicher: Es gibt Situa­tio­nen, in wel­chen uns ein­fach nicht zum Loben zu Mute ist. Viel­leicht quä­len uns gera­de ganz erheb­li­che Sor­gen oder wir kämp­fen mit Krank­hei­ten. Oder ande­re Schat­ten haben sich auf unse­re See­len gelegt. Hier kann es für uns hilf­reich sein, mit dem Psalm­be­ter David gemein­sam den Psalm 103 zu sprechen:

»Lobe den HERRN, mei­ne See­le, und was in mir ist, sei­nen hei­li­gen Namen! Lobe den HERRN, mei­ne See­le, und ver­giss nicht, was er dir Gutes getan hat: der dir alle dei­ne Sün­de ver­gibt und hei­let alle dei­ne Gebre­chen, der dein Leben vom Ver­der­ben erlöst, der dich krö­net mit Gna­de und Barm­her­zig­keit, der dei­nen Mund fröh­lich macht und du wie­der jung wirst wie ein Adler. Der HERR schafft Gerech­tig­keit und Recht allen, die Unrecht leiden …«.

E. M.

zum Wochenspruch 14.09.2025 (13. Sonntag nach Trinitatis)

»Christus spricht: Was ihr getan habt einem von diesen meinen geringsten Brüdern, das habt ihr mir getan.« (Matthäus 25,40b)

Lie­be Geschwis­ter und lie­be Freun­din­nen und Freunde!

Mit die­ser Aus­sa­ge möch­te uns Jesus ein­la­den, durch sei­ne Augen auf die Men­schen um uns her­um zu schau­en. Egal wel­che Pro­ble­me oder Schwie­rig­kei­ten sich da gera­de auf­tun, egal ob da Sor­gen, Krank­heit, Trau­er, etc. sind: Er will uns als sei­ne Kin­der mit hin­ein­neh­men in sei­nen Blick auf die Men­schen um uns her­um. Und dann möch­te er uns dazu inspi­rie­ren, dass wir an den Nöten unse­rer Mit­men­schen nicht ein­fach vor­bei­ge­hen, son­dern aktiv für die­se zur Hil­fe­stel­lung werden.

Genau das bringt auch unser Kir­chen­va­ter John Wes­ley mit dem Stich­wort »Hei­li­gung« auf den Punkt: ein Glau­be an Gott und ein Glau­be an Jesus soll sich regel­mä­ßig an unse­rem akti­ven Tun zeigen.

Des­halb möch­te ich uns her­aus­for­dern: Wo kannst Du heu­te für Dei­nen Nach­barn, Dei­nen Kol­le­gen, einen guten Bekann­ten oder Freund oder ein­fach einen Men­schen aus Dei­nem Umfeld zur Hil­fe­stel­lung wer­den? Viel­leicht ist es nur eine ganz klei­ne Ges­te; aber viel­leicht kann es auch wirk­lich etwas Gro­ßes sein!

Ich lade uns daher ein, mit offe­nen Augen auf die Men­schen um uns her­um zu bli­cken und deren Sor­gen und Nöte wahrzunehmen.

Unser Wochen­spruch lehrt uns dazu etwas ganz Ent­schei­den­des: wir tun es für Jesus! In jedem die­ser Men­schen begeg­net uns Jesus selbst. Sei­ne Lie­be zu uns soll uns dazu inspi­rie­ren, dies genau­so zu tun.

E. M.

zum Wochenspruch 7. September 2025 (12. Sonntag nach Trinitatis)

»Das geknick­te Rohr wird er nicht zer­bre­chen, und den glim­men­den Docht wird er nicht aus­lö­schen.« (Jesa­ja 42,3a)

Lie­be Geschwis­ter und lie­be Freun­din­nen und Freunde!

Die Zusa­ge des Pro­phe­ten Jesa­ja rich­tet sich an das gan­ze Volk Isra­el, wel­ches damals wie­der in gro­ße Schwie­rig­kei­ten gera­ten war. Ich emp­fin­de es in der Bibel immer wie­der fas­zi­nie­rend zu lesen, wie Gott sei­ne Hil­fe gera­de für die schwa­chen Men­schen ankündigt.

Aber von wem spricht hier der Pro­phet Jesa­ja bei dem er über­haupt? Schau­en wir hier­zu in die ers­ten bei­den Ver­se des Kapi­tels 42, dann kön­nen wir den Hin­weis ent­de­cken, dass Jesa­ja hier vom Mes­si­as redet. Die Juden war­ten bis heu­te auf ihn; wir Chris­ten hin­ge­gen bezeu­gen, dass er mit Jesus bereits vor 2.000 Jah­ren auf die Erde gekom­men ist, um den Men­schen Ret­tung und Frie­den zu bringen.

Wenn ich im Augen­blick auf den immer wei­ter eska­lie­ren­den Kon­flikt in Isra­el, in Paläs­ti­na und auch im gesam­ten Nahen Osten schaue, dann ent­de­cke ich in die­ser Zusa­ge auch eine neue Hoff­nung, eine neue Per­spek­ti­ve. Auch wenn mir scheint, dass der Staat Isra­el viel mehr auf sei­ne eige­ne mili­tä­ri­sche Stär­ke ver­traut und damit glaubt, die Pro­ble­me selbst lösen zu kön­nen, steht dane­ben die­se Zusa­ge aus Jesa­ja 42.

Umso not­wen­di­ger erscheint mir des­halb das Gebet von uns Chris­ten für die­sen gesam­ten Konflikt.

Vor dem Hin­ter­grund die­ses Wochen­spruchs möch­te ich Euch heu­te ganz beson­ders Mut machen, für die Men­schen in Isra­el und Paläs­ti­na und für Frie­den in der gesam­ten Regi­on zu beten.

E. M.

zum Wochenspruch 11. Sonntag nach Trinitatis (31.08.2025)

»Gott wider­steht den Hoch­mü­ti­gen, aber den Demü­ti­gen gibt er Gna­de.« (1. Petrus 5,5b)

Lie­be Geschwis­ter und lie­be Freun­din­nen und Freunde!

Da kon­fron­tiert uns der Brief­schrei­ber Petrus mit einem ziem­lich har­ten Tobak. Und wenn ich dann die­sen Vers in der Über­set­zung nach der Guten Nach­richt lese wird es sogar noch her­aus­for­dern­der für mich: »Gott wider­setzt sich den Über­heb­li­chen, aber denen, die gering von sich den­ken, wen­det er sich zu«.

Als hoch­mü­tig wür­de ich mich selbst viel­leicht nicht gera­de bezeich­nen, aber wie oft weiß ich in mei­nem All­tag Din­ge eben so viel bes­ser, als die Men­schen um mich her­um und wir­ke dadurch viel­leicht doch überheblich?!

Ich weiß nicht, wie es Euch mit die­ser Aus­sa­ge geht. Viel­leicht stel­len wir in unse­rem Leben manch­mal wie­der mal fest, dass wir als Per­so­nen dann eben doch als über­heb­lich von ande­ren cha­rak­te­ri­siert wer­den. Und dann kommt auch noch der Ham­mer, denn in der zwei­ten Aus­sa­ge die­ses Wochen­spru­ches heißt es, dass Gott sich den Men­schen zuwen­det, die gering von sich denken.

Ich möch­te uns heu­te ein­mal dazu ein­la­den, uns ganz bewusst die­ser Her­aus­for­de­rung unse­res Wochen­spru­ches zu stel­len. Mei­ne Zuver­sicht ist es, dass unser Gott in mein Herz hin­ein­schaut und dann sieht, ob ich es ehr­lich mei­ne oder nicht.

Es wäre daher toll, wenn wir uns gemein­sam auf die­se Her­aus­for­de­rung aus unse­rem Wochen­spruch ein­las­sen. Unser Gott kann Gro­ßes bewirken.

E. M.

zum Wochenspruch zum 24.08.2025

»Wohl dem Volk, des­sen Gott der Herr ist, dem Volk, das er zum Erbe erwählt hat!« (Psalm 33,12)

Lie­be Geschwis­ter und lie­be Freun­din­nen und Freunde!

Heu­te wür­den wir unse­ren Wochen­spruch viel­leicht wie folgt aus­drü­cken: »Glück­lich sind alle die Men­schen, die wis­sen, dass sie zu Gott gehö­ren und dass sie als Chris­ten auch zusammengehören«.

Der Psalm 33 will uns als Psalm ver­mit­teln, dass Gott alle unse­re Wün­sche, alle unse­re Sor­gen und Pro­ble­me sowie alle unse­re Bedürf­nis­se kennt.

Direkt nach der Aus­sa­ge unse­res Wochen­spruchs lesen wir dann in den Ver­sen 13 – 15 »Der Herr blickt vom Him­mel her­ab auf die Men­schen; von dort oben, wo sein Thron­sitz ist, beob­ach­tet er alle, die auf der Erde leben. Er hat ihnen Ver­stand und Wil­len gege­ben und weiß alles, was sie tun und treiben«.

Ich höre dar­aus für mich damit einen durch­aus span­nungs­rei­chen Kon­trast her­aus. Aber ich höre auch, dass Gott mich ganz per­sön­lich kennt, wert­schätzt und lieb­hat. Er hat mich sogar in sei­ne Fami­lie – so wür­de ich das heu­te aus­drü­cken – auf­ge­nom­men. Aber auch all die ande­ren Men­schen aus sei­nem Volk liebt er genau­so wie mich.

Als Chris­ten­men­schen gehö­ren wir also zu einem gro­ßen Volk, wel­ches Gott höchst­per­sön­lich erwählt hat. Und genau die­ser Aspekt wird für mich heu­te so wert­voll: Wir dür­fen uns als ein­zel­ne Mit­glie­der aus sei­nem Volk immer wie­der an den ande­ren Mit­glie­dern freu­en. Und wir dür­fen ein­an­der damit auch bereichern.

Ist das nicht groß­ar­tig, zu die­sem gro­ßen Volk zu gehö­ren, bei dem Gott höchst­per­sön­lich alle Mit­glie­der erwählt hat?!

E. M.

zum Wochenspruch zu 17. August 2025

»Wem viel gege­ben ist, bei dem wird man viel suchen; und wem viel anver­traut ist, von dem wird man umso mehr for­dern.« (Lukas 12,48b)

Lie­be Geschwis­ter und lie­be Freun­din­nen und Freunde!

Das ist eine stei­le Anfor­de­rung, mit wel­chen Jesus hier sei­ne Nach­fol­ger und Jün­ger konfrontiert.

Aber wenn Gott und viel­leicht Men­schen aus mei­ner Gemein­de mir viel anver­trau­en, dann zeich­net mich das doch auch aus, oder?

Dann will ich doch ger­ne den Teil mei­ner Ver­ant­wor­tung über­neh­men, wel­cher mir über­tra­gen wur­de. Und wenn ich auf mich schaue, dann möch­te ich das was ich tue, auch wirk­lich gut machen. Ja, und wenn dann hof­fent­lich auch etwas sicht­bar wird von der Frucht mei­nes Han­delns, dann ist das doch eine gro­ße Freu­de; für mich und die Men­schen aus mei­ner Gemeinde.

Mein Gebet ist es des­halb immer und immer wie­der, dass ich das, was mir selbst von Gott und mei­ner Gemein­de anver­traut wur­de, auch in Sin­ne mei­nes Got­tes aus­übe. Und dabei möch­te ich fro­hen Mutes und inspi­riert von mei­nem Gott sein.

Ich bin der fes­ten Über­zeu­gung, dass ich dann ganz getrost dem Tag ent­ge­gen­se­hen kann, an dem das Ergeb­nis bei Gott und Jesus auf dem Tisch lie­gen wird. Daher möch­te ich Euch heu­te ganz beson­ders Mut machen, mit Euren Gaben, wel­che Gott in Euch hin­ein­ge­legt hat, in Eurer Gemein­de mitzuwirken.

E. M.

zum Wochenspruch 10.08.2025:

»Wan­delt als Kin­der des Lichts; die Frucht des Lichts ist lau­ter Güte und Gerech­tig­keit und Wahr­heit.« (Ephe­ser 5,8b.9)

Lie­be Geschwis­ter und lie­be Freun­din­nen und Freunde!

In unse­rem Wochen­spruch wer­den wir auf­ge­for­dert »als Kin­der des Lichts« zu leben.

Klaus Ber­ger über­setzt hier »Ver­hal­tet euch wie Kin­der des Lichts! Denn aus Licht wach­sen Güte, Gerech­tes tun und Ehr­lich­keit als Früch­te her­an. Die­ser Auf­for­de­rung an unse­re eige­ne Lebens­füh­rung geht jedoch ein dop­pel­ter Zuspruch vor­aus. Pau­lus schreibt in Vers 1 »Ihr seid doch Got­tes gelieb­te Kin­der.« Und in Vers 8 »Auch ihr gehör­tet einst zur Fins­ter­nis, doch jetzt gehört ihr zum Licht, weil ihr mit dem Herrn ver­bun­den seid.«

Unser Kir­chen­va­ter John Wes­ley wür­de dies in sei­nen Aus­sa­gen zur Hei­li­gung von uns Chris­ten­men­schen viel­leicht wie folgt zum Aus­druck bringen:

»Indem ich als Christ mit Jesus in enger Ver­bin­dung lebe, auf sei­ne Wor­te höre, mit ande­ren Chris­ten den Aus­tausch über mei­nen Glau­ben suche, bete und ihn lie­be und ehre, in die­sem Maße wer­de ich die ›Jesus-Gesin­nung‹ annehmen.«

Das bedeu­tet für mich dann auch, dass Jesus mein Leben völ­lig neu prä­gen darf; ja, aber das muss ich auch wol­len und zulassen!

Und dann hat das Leben als Men­schen des Lichts auch Aus­wir­kun­gen auf unse­re Umwelt. Luther sagt hier Güte, Gerech­tig­keit und Wahrheit.

Welch eine phan­tas­ti­sche Zusa­ge ent­steht dadurch in unse­rer augen­blick­li­chen Welt:

Güte und ein gro­ßes Herz über­win­den Selbst­sucht, Ego­is­mus und dem Stre­ben nach immer mehr!

Gerech­tig­keit setzt sich gegen­über Unrecht durch!

Und die Wahr­heit, die Ehr­lich­keit siegt über die Lüge, die Ver­leum­dung und den Hass!

E. M.

zum Monatsspruch August 2025:

»Got­tes Hil­fe habe ich erfah­ren bis zum heu­ti­gen Tag und ste­he nun hier und bin sein Zeu­ge.« (Apos­tel­ge­schich­te 26,22)

Die­ser Vers stammt aus dem Schluss­teil der Apos­tel­ge­schich­te. Pau­lus ist gefan­gen genom­men wor­den in Jeru­sa­lem, man hat ihn zu den Mach­ha­bern Roms nach Cäsarea gebracht. Dort wird er von Mar­cus Anto­ni­us Felix ver­hört und berich­tet, wie er vom Ver­fol­ger der neu­en, christ­li­chen Rich­tung zu einem Anhän­ger Chris­ti beru­fen wur­de. Wie er dann über­all bei den Juden und ins­be­son­de­re bei den Hei­den die gute Nach­richt ver­kün­det hat, dass Gott sei­nen ver­hei­ße­nen Ret­ter, den Mes­si­as bzw. Chris­tus geschickt hat in die­sem Jesus von Nazareth.

Einer­seits weiß Felix: Die­sen römi­schen Bür­ger Pau­lus soll­te man bes­ser nicht »ein­fach so« hin­rich­ten las­sen, wie es eini­ge der ihn beschul­di­gen­den Juden gern hät­ten. – Ande­rer­seits weiß Felix: Den nach Rom zu schi­cken, das dürf­te sei­ner eige­nen Kar­rie­re als Frei­ge­las­se­nem nicht gut tun, auch wenn er selbst inzwi­schen (nicht zuletzt durch geschick­te Hei­ra­ten) in der Ober­schicht ange­kom­men ist. – Nero und die römi­sche Ober­schicht mit so einem Pro­zess zu beschäf­ti­gen, das macht man nicht, wenn man sich Freun­de und Gön­ner erhal­ten möchte.

Felix führt über zwei Jah­re immer mal wie­der Gesprä­che mit Pau­lus und hofft wohl, so Wiki­pe­dia, auf ein Ange­bot, Pau­lus gegen (Bestechungs-)geld frei­zu­las­sen (durch des­sen Anhän­ger). Jeden­falls wird nach zwei Jah­ren der Zustän­dig­keit des Felix, als der nach Rom geht, der Fall an sei­nen Nach­fol­ger Por­ci­us Fes­tus über­ge­ben. Der lässt sich zwar nicht dar­auf ein, Pau­lus wie­der nach Jeru­sa­lem zu brin­gen. Ande­rer­seits hört er sich Pau­lus an, der sich auf sein römi­sches Bür­ger­recht beruft – und so ent­schei­det Fes­tus, dass Pau­lus’ Fall in Rom ver­han­delt wer­den soll – vor dem Kaiser.

Als nun Hero­des Agrip­pa II. und sei­ne Schwes­ter Bere­ni­ke kom­men, um Fes­tus im neu­en Amt zu begrü­ßen und ihn aus die­sem Anlass in Cäsarea besu­chen, wol­len sie Pau­lus hören. – Aus die­sem Anlass und vor die­sen bei­den (König und des­sen Schwes­ter mit dem römi­schen Statt­hal­ter) hält nun Pau­lus eine aus­führ­li­che Ver­tei­di­gungs­re­de. Er berich­tet letzt­lich sein Leben von der Jugend an über sei­ne pha­ri­säi­sche Hal­tung und Aus­bil­dung. Über das Damas­kus­er­leb­nis, bei dem ihm Jesus selbst erschie­nen ist, ihn mit lau­ter Stim­me anrief, war­um Pau­lus ihn denn ver­fol­ge. Pau­lus war Christ gewor­den, eben­so über­zeugt, wie er dies zuvor als pha­ri­säi­scher Jude gewe­sen war. Er erzählt von sei­nen Rei­sen und sei­nem Auf­trag, das Evan­ge­li­um in die Welt zu brin­gen und ins­be­son­de­re zu den Hei­den, also zu den nicht-jüdi­schen Menschen.

Am Schluss und qua­si als Bilanz sei­nes Lebens sagt er die­sen Satz, den Monats­spruch für den August. »Got­tes Hil­fe habe ich erfah­ren bis zum heu­ti­gen Tag und ste­he nun hier und bin sein Zeuge.«

Danach ant­wor­tet (so über­lie­fert es die Apos­tel­ge­schich­te) König Agrip­pa: »Es fehlt nicht viel, so wirst du mich noch über­re­den und einen Chris­ten aus mir machen.« (Apos­tel­ge­schich­te 26,28)

Lie­be Geschwis­ter und Freunde,
ich wün­sche uns für uns selbst, dass wir, wenn wir ein­mal unser Leben zusam­men­fas­sen und Bilanz zie­hen wer­den, ähn­lich wie Pau­lus sagen kön­nen: »Got­tes Hil­fe habe ich erfah­ren bis zum heu­ti­gen Tag und ste­he nun hier und bin sein Zeuge.«

Uns und Euch allen wün­sche ich einen geseg­ne­ten Rest­som­mer mit die­sem Monatsspruch,

Ihr und Euer

Frank Weber

zum Wochenspruch 27.07.2025 (6. Sonntag nach Trinitatis)

»So spricht der Herr, der dich geschaf­fen hat, Jakob, und dich gemacht hat, Isra­el: Fürch­te dich nicht, denn ich habe dich erlöst; ich habe dich bei dei­nem Namen geru­fen; du bist mein!« (Jesa­ja 43,1)

Lie­be Geschwis­ter und lie­be Freun­din­nen und Freunde!

In die­sem Bibel­vers hören wir eine abso­lut mut­ma­chen­de Bot­schaft des Pro­phe­ten Jesaja.

Gott kennt mich und er kennt auch alle mei­ne Sor­gen und Pro­ble­me. Und er ist es, der mir ganz per­sön­lich zuspricht »Fürch­te dich nicht, son­dern ver­traue mir! Du gehörst zu mir!«

Auch wenn wir zunächst kon­sta­tie­ren soll­ten, dass die­ser Vers zual­ler­erst auf das Volk Isra­el gemünzt ist, gel­ten die Aus­sa­gen die­ses Bibel­ver­ses nach mei­ner Mei­nung auch für uns heute!

Ich bin der fes­ten Über­zeu­gung, dass es der­sel­be Gott ist – damals vor 2.700 Jah­ren genau­so wie heu­te. Und auf ihn dür­fen wir auch heu­te unser gan­zes Ver­trau­en setzen.

Und etli­che Jahr­hun­der­te spä­ter als die Aus­sa­ge aus unse­rem Wochen­spruch, hat sich auch der­sel­be Gott in ein­zig­ar­ti­ger Wei­se uns Men­schen zuge­wandt, als er sei­nen Sohn Jesus Chris­tus auf die Erde gesandt hat. Und damit gelan­ge ich zu dem bekann­ten Bibel­vers aus Johan­nes 3,16 »Gott hat die Men­schen so sehr geliebt, dass er sei­nen ein­zi­gen Sohn her­gab. Nun wer­den alle, die sich auf den Sohn Got­tes ver­las­sen, nicht zugrun­de gehen, son­dern ewig leben.«

Damit erle­ben wir den abso­lu­ten Höhe­punkt der Zuwen­dung Got­tes zu uns Men­schen und damit auch Got­tes Lie­be pur!

Des­halb möch­te ich uns heu­te dazu ein­la­den, in unse­rem All­tag immer wie­der die­sen Zei­chen sei­ner Lie­be nachzuspüren.

E. M.