zum Wochenspruch 4. Sonntag nach Ostern (Kantate)

»Sin­get dem Herrn ein neu­es Lied, denn er tut Wun­der.« (Psalm 98,1)

Lie­be Geschwis­ter und lie­be Freun­din­nen und Freunde!

Wenn ich die­sen Bibel­vers höre kommt mir König David vor Augen, als er die Bun­des­la­de nach Jeru­sa­lem holt. Dort heißt es in 2. Samu­el 6 »und David tanz­te mit aller Macht vor dem Herrn her … mit Jauch­zen und Posau­nen­schall«. Sei­ne Frau Mich­al hat sich für ihn geschämt, weil er als König »in vol­ler Eksta­se und tan­zend« etwas der­ar­tig Unschick­li­ches getan hatte.

Von Mar­tin Luther haben wir eine Aus­sa­ge über­lie­fert »Got­tes Wort wird auch durch die Musik gepredigt«.

Am kom­men­den Sonn­tag mit dem Namen Kan­ta­te fei­ern wir als Chris­ten­men­schen unse­re Got­tes­diens­te gewöhn­lich mit einem beson­de­ren Augen­merk auf das Sin­gen und das Musi­zie­ren. Und an vie­len Stel­len in der Bibel lesen wir, dass dies zur Ehre Got­tes gesche­hen soll.

Wie sieht es in dem Inne­ren Eures Her­zens aus, wenn Ihr Lie­der für Euren Gott singt?

Nach Mar­tin Luther hat die Musik ja eine Got­tes Wort die­nen­de geist­li­che Funk­ti­on. Und die­se ist jeder­zeit, ja eigent­lich immer angesagt.

Und in unse­rem Wochen­spruch lesen wir dar­über hin­aus noch die viel­ver­spre­chen­de mut­ma­chen­de Zusa­ge, dass Gott Wun­der tut.

Lasst uns also am kom­men­den Sonn­tag Kan­ta­te dies von gan­zem Her­zen tun: Gott unse­re Lie­der zu brin­gen und dar­auf zu ver­trau­en, dass er Wun­der tut.

E. M.

zum Wochenspruch 3. Sonntag nach Ostern

»Ist jemand in Chris­tus, so ist er eine neue Krea­tur; das Alte ist ver­gan­gen, sie­he, Neu­es ist gewor­den.« (2. Korin­ther 5,17)

Lie­be Geschwis­ter und lie­be Freun­din­nen und Freunde!

Das Leben des Pau­lus spie­gelt die­se radi­ka­le Ver­än­de­rung in sei­nem eige­nen Leben wie­der. Er war der größ­te Chris­ten­ver­fol­ger der dama­li­gen Zeit. Vie­le der dama­li­gen Chris­ten hat­ten gro­ße Angst und sind sogar in die Fer­ne geflo­hen. Das Ziel des Pau­lus war, die ers­ten Chris­ten und die ers­te christ­li­che Gemein­de kom­plett auszulöschen.

Und dann geschieht die­ses lebens­ver­än­dern­de Wun­der: auf sei­nem Weg nach Damas­kus begeg­net er Jesus per­sön­lich. Die­se Begeg­nung mit dem Auf­er­stan­de­nen hat sein Leben buch­stäb­lich auf den Kopf gestellt. Der größ­te Chris­ten-Ver­fol­ger wird nun­mehr zu einem der ganz gro­ßen Chris­tus-Nach­fol­ger und zum ers­ten Mis­sio­nar in ganz Europa.

Wenn wir uns vor die­sem Hin­ter­grund unse­ren Wochen­spruch anschau­en, dann beschreibt Pau­lus also genau das, was er selbst erlebt hat.
Was wird denn nun neu, wenn ein Mensch von Her­zen an Jesus Chris­tus glaubt?

Wir lesen aus unse­rem Bibel­vers: alles! Der Glau­be an Jesus ver­än­dert also unser Leben radi­kal. Natür­lich wer­de ich auch als Christ nicht per­fekt und voll­kom­men sein. Daher möch­te ich uns Mut machen, jeden Tag neu zu beten: »Herr, ver­gib mir immer wie­der aufs Neue und mache mich zu einem Men­schen, an des­sen Lebens­stil für ande­re erkenn­bar wird, dass ich zu dir gehö­re, und dass Du daher wirk­lich einen neu­en Men­schen aus mir gemacht hast«.

E.M.

zum Wochenspruch 2. Sonntag nach Ostern

»Chris­tus spricht: Ich bin der gute Hir­te. Mei­ne Scha­fe hören mei­ne Stim­me, und ich ken­ne sie, und sie fol­gen mir; und ich gebe ihnen das ewi­ge Leben.« (Johan­nes 10,11a.27 – 28a)

Lie­be Geschwis­ter und lie­be Freun­din­nen und Freunde!

Vor zwei Wochen haben wir an Kar­frei­tag dem Tod von Jesus gedacht und an Ostern des­sen Auf­er­ste­hung gefei­ert. Ist das damit nicht der aller­bes­te Beleg dafür, dass Jesus die­ser gute Hir­te wirk­lich ist, von dem unser Wochen­spruch hier spricht?

Die Fra­ge, die sich mir heu­te stellt: höre ich dann ganz per­sön­lich aber auch tat­säch­li­che die­se Stim­me Jesu in mei­nem Leben?

Wenn ich ehr­lich bin, dann muss ich fest­stel­len, dass dies bei mir nicht immer der Fall ist. Für das Hören der Stim­me Jesu gibt es eben kei­ne Patent­re­zep­te. Jesus redet und begeg­net uns, wann er es für rich­tig hält! Es ist also nicht mein eige­nes Zutun!

Wenn ich eine Bezie­hung zu jeman­dem ein­ge­he, bedeu­tet das jedoch, dass ich mich auf den ande­ren ein­las­se, dass ich mit ihm gemein­sam Zeit ver­brin­ge. Bei Jesus ist das genau­so. In die­sen per­sön­li­chen Begeg­nun­gen darf ich Jesus immer wie­der dar­um bit­ten, dass er zu mir redet und ich die­ses Reden auch ver­ste­hen kann.

Ich selbst habe die per­sön­li­che Erfah­rung gemacht, dass das wirk­lich auch funk­tio­niert. Beim dem einen mag das tat­säch­lich ganz laut und ver­nehm­bar sein, beim ande­ren ist es die Stim­me, die sein Herz erreicht. Und wenn ich dann das Reden Jesu ernst neh­me und auf sei­ne Wor­te höre, dann habe ich die groß­ar­tigs­te Zusa­ge, die wir Chris­ten über­haupt erhal­ten kön­nen: Jesus schenkt uns das ewi­ge Leben!

E. M.

nachgedacht zum Monatsspruch Mai 2025

»Zu dir rufe ich, HERR; denn Feu­er hat das Gras der Step­pe gefres­sen, die Flam­men haben alle Bäu­me auf dem Feld ver­brannt. Auch die Tie­re auf dem Feld schrei­en lech­zend zu dir; denn die Bäche sind ver­trock­net.« (Joel 1,19+20)

Der Pro­phet Joel spricht zu den Ältes­ten und allen Leu­ten in dem Land Juda, einen der 12 Stäm­me des Vol­kes Isra­el. Über Joel wis­sen wir, dass das Wort des HERRN zu ihm kommt mit der Absicht, die­ses zum Volk zu sprechen.

Der Anlass von Joels Anspra­che ist eine Natur­ka­ta­stro­phe. Genau genom­men sind es sogar zwei: Heu­schre­cken und Dür­re. In die­sen Kata­stro­phen, die als Pla­gen erlebt wer­den, soll die Stim­me Got­tes gehört wer­den. Er spricht zu sei­nem Volk, um es zur Umkehr zu Ihm zu bewe­gen. Der Zweck von Joels Auf­tritt ist somit, dass das Volk durch die­se Kata­stro­phen die Bot­schaft Got­tes ver­steht und sich zu Ihm bekehrt.

Gott hat­te Juda reich­lich geseg­net, das Volk aber hielt sei­nen Segen für selbst­ver­ständ­lich. Wirt­schaft­lich ging es gut, aber der Luxus und der Über­fluss hat­ten Juda und Isra­el inner­lich geschwächt. Von Dank­bar­keit gegen­über dem HERRN war kei­ne Rede mehr. Ihr Glau­be war zu einer hoh­len Form gewor­den, zum Aus­füh­ren von rein reli­giö­sen Hand­lun­gen. Ihr Leben war dar­auf aus­ge­rich­tet, ihre eige­nen Bedürf­nis­se zu befriedigen.

In Natur­ka­ta­stro­phen zeigt Gott sei­ne All­macht. Die Vor­stel­lung aber, dass die Men­schen, die von einer Kata­stro­phe getrof­fen wur­den, sie irgend­wie »ver­dient« haben, ist ver­werf­lich. Gut aber ist, dass jeder, der davon hört, erkennt, wie rela­tiv und zer­brech­lich unser Leben ist. Was wir nicht für mög­lich gehal­ten haben, kann plötz­lich in unser Leben tre­ten. Die Fol­gen sind dra­ma­tisch. Joel ruft lei­den­schaft­lich zu Gott und über­lässt ihm aber die Frei­heit, das Gericht zuzu­las­sen oder aber aus Güte zu han­deln und zu ret­ten, natür­lich in der Hoff­nung auf Got­tes heil­vol­les Han­deln. Got­tes­fürch­ti­ge Men­schen lei­den unter Kata­stro­phen und Unfäl­len genau­so wie die Gott­lo­sen, und genau­so pro­fi­tie­ren die Gott­lo­sen von Got­tes Güte auf der Erde.

Auch wenn die Erfül­lung unse­rer Gebe­te nicht immer iden­tisch sind mit unse­ren Erwar­tun­gen, fin­den wir doch im Gebet, in Bit­te, Für­bit­te aber auch in der Kla­ge, – Ruhe und Halt – um das, was um uns und mit uns pas­siert, aus­zu­hal­ten und uns den Bedro­hun­gen im Namen Jesu entgegenzustellen.

S. Schü.

zum Wochenspruch Sonntag nach Ostern (Quasimodogeniti)

»Gelobt sei Gott, der Vater unse­res Herrn Jesus Chris­tus, der uns nach sei­ner gro­ßen Barm­her­zig­keit wie­der­ge­bo­ren hat zu einer leben­di­gen Hoff­nung durch die Auf­er­ste­hung Jesu Chris­ti von den Toten.« (1. Petrus 1,3)

Lie­be Geschwis­ter und lie­be Freun­din­nen und Freunde!

Wie sieht das bei Euch mit der Hoff­nung aus, von der Petrus hier spricht? Hören und sehen wir der­zeit nicht unge­mein viel in den Medi­en zum The­ma Hoff­nungs­lo­sig­keit? Unru­hen über­all auf der Welt (auch Ame­ri­ka scheint nicht mehr sicher), nicht enden wol­len­de Krie­ge in der Ukrai­ne und in Paläs­ti­na, wei­te­re Kri­sen­her­de auf der gesam­ten Welt, wie geht es wei­ter in Deutsch­land nach den Wahlen:

Sind das nicht alles The­men, die uns eher pes­si­mis­tisch als hoff­nungs­froh stim­men? Haben denn wir als Chris­ten­men­schen auch nichts mehr zu hoffen?

Der Apos­tel Petrus nimmt die Oster­bot­schaft in unse­rem Wochen­spruch auf; er spricht dar­in von einer leben­di­gen Hoff­nung, die in der Auf­er­ste­hung Jesu von den Toten begrün­det ist.

Und was ver­birgt sich hin­ter die­ser Hoff­nung? Jesus hat uns Men­schen eine ganz neue Hoff­nung geben, sozu­sa­gen eine Ewig­keits­per­spek­ti­ve. Und die­se Per­spek­ti­ve hat Aus­wir­kun­gen auf das gan­ze Leben: Aus­wir­kun­gen für alle Benach­tei­lig­te und Unter­drück­te; Aus­wir­kun­gen für alle gesund­heit­lich ange­schla­ge­ne Men­schen, Aus­wir­kun­gen für alle Men­schen, die unter den Krie­gen zu ver­zwei­feln drohen.

Die­se Hoff­nung soll uns Chris­ten­men­schen in Bewe­gung brin­gen. Die­se Hoff­nung for­dert des­halb auch dein und mein ganz per­sön­li­ches Enga­ge­ment! Die­se Hoff­nung soll ver­hin­dern, dass wir uns damit abfin­den, wie unse­re Welt eben so ist.

Des­halb möch­te ich uns heu­te die Fra­ge stel­len: wo ist dein, wo ist mein per­sön­li­ches Enga­ge­ment um die­se leben­di­ge Hoff­nung, die wir durch Jesus erhal­ten haben, für ande­re Men­schen sicht­bar zu machen?

E. M.

zum Wochenspruch Ostern

»Chris­tus spricht: Ich war tot, und sie­he, ich bin leben­dig von Ewig­keit zu Ewig­keit und habe die Schlüs­sel des Todes und der Höl­le.« (Offen­ba­rung 1,18)

Lie­be Geschwis­ter und lie­be Freun­din­nen und Freunde!

Johan­nes erleb­te am Tag des Herrn eine Visi­on auf der Insel Pat­mos. In die­ser Visi­on sieht er den Men­schen­sohn und das haut ihn buch­stäb­lich um. Und bevor es zur Aus­sa­ge aus unse­rem Wochen­spruch kommt, sagt ihm dann der Men­schen­sohn »Fürch­te dich nicht! Ich bin der Ers­te und der Letz­te und der Lebendige«.

Mit die­ser Aus­sa­ge kommt der Satz aus der Weih­nachts­ge­schich­te mit Ostern in Berüh­rung. Jesus will nicht, dass Johan­nes sich vor ihm fürch­ten muss, als er ihm wie tot vor die Füße fällt.

Was will er dem Johan­nes damit sagen? Ich den­ke, er will Johan­nes ganz klar vor Augen füh­ren, dass er es hier mit Jesus ganz per­sön­lich zu tun hat: Der hat näm­lich den Tod durch sei­nen Tod am Kreuz und sei­ne Auf­er­ste­hung besiegt. Und die­ser Jesus hat des­halb das Sagen bis in alle Ewig­keit. Er hat des­halb die Schlüs­sel des Todes und der Hölle.

Ich möch­te uns zu Ostern die­se Zusa­ge von Jesus ganz bewusst zuspre­chen: »Ich bin der Ers­te und der Letz­te und der Leben­di­ge. Ich war tot, und sie­he, ich bin leben­dig von Ewig­keit zu Ewigkeit«.

Wer zu den Jesus­leu­ten gehört, wird damit die Ewig­keit mit Jesus ver­brin­gen. An die­sen Jesus dür­fen wir glau­ben, denn er ist auf­er­stan­den! Genau das fei­ern wir an Ostern. Des­halb möch­te ich uns heu­te Mut machen, als Chris­ten­men­schen die­se unbeug­sa­me Kraft der Oster­hoff­nung jeden Tag neu ganz bewusst in Euren All­tag einzubringen.

E. M.