»Wandelt als Kinder des Lichts; die Frucht des Lichts ist lauter Güte und Gerechtigkeit und Wahrheit.« (Epheser 5,8b.9)
Liebe Geschwister, liebe Freunde,
Frucht zu bringen, das ist nur natürlich. Frucht zu bringen, das ist eine Art-und-Weise, wie wir etwas weitergeben in die Zukunft, in die nächste Generation. Früchte sind auch, was wir uns als z.B. Obstbauern wünschen. Klar sind wir auf die Äpfel und Birnen erpicht; und als Weinbauern geht es uns um die Trauben.
Wie aber ist es mit unserem Glauben? Ist der eine Privatsache, die wir (vielleicht) am Sonntag in der Gemeinde und im Übrigen für uns allein im stillen Kämmerchen leben? Das ist zumindest nicht das, was der Text aus dem Epheserbrief nahelegt. Dort hatte der Verfasser zuvor festgestellt, wie auch die Christenmenschen in Ephesus zuvor, bevor sie Christusnachfolgende geworden waren, mit allerlei Werken der Finsternis zu tun hatten. – Und es geht um den Kontrast, um den Neuanfang, der sich im Leben widerspiegelt und manifestiert.
Im Text, direkt vor unserem Wochenspruch, heißt es: »Denn ihr wart früher Finsternis; nun aber seid ihr Licht in dem Herrn.« und dann kommt das »Wandelt als Kinder des Lichts.« – Das Licht, das ist an den Früchten zu erkennen. So wie es bei vielen Pflanzen ist: Am Apfel erkennt man die Pfanze, den Apfelbaum. An der Traube erkennt man die Rebsorte.
Wir also sollen »Güte, Gerechtigkeit und Wahrheit« als Früchte bringen. Andere übersetzen »wandelt als Kinder des Lichts, denn die Frucht des Lichts findet sich in allem, das gut, richtig und wahr ist.« – Das finde ich auch ganz passend. Güte klingt so anspruchsvoll und Gerechtigkeit und Wahrheit fast philosophisch. Aber: Es geht ja nur darum, dass wir für Gott und die Menschen fruchtbar in der Welt und in die Welt hinein wirken. Dass wir erkennbar werden als von Gott Gesandte, denn das sind wir, wenn wir Kinder des Lichts sind. Denn – um es mit Jakobus 1,17 zu sagen: »Alle gute Gabe und alle vollkommene Gabe kommt von oben herab, von dem Vater des Lichts, bei dem keine Veränderung ist noch Wechsel von Licht und Finsternis.«
Auch deutlich wird es in 1. Johannes 2,9: »Wer sagt, er sei im Licht, und hasst seinen Bruder, der ist noch in der Finsternis.« – Anders gesagt: Der Wechsel von der Finsternis ins Licht ist wunderbar, aber eben kein geringer. Es ist durchaus anspruchsvoll und herausfordernd, als Kinder des Lichts zu leben.
Wir sind aber nicht allein, wir haben die Geschwister, die uns unterstützen, wir haben Gottes Geist, der uns immer wieder leitet, ggf. auch auf den richtigen Kurs zurück.
F.W.