Meine Seele dürstet nach Gott, nach dem lebendigen Gott. Psalm 42,3
Wenn ich aus meinem Badezimmer komme, fällt mein Blick als erstes auf meinen Kalender mit den Monatssprüchen. Der Text, ziemlich klein, ist durch ein großes Foto interpretiert.
Auf das Bild für Juli freue ich mich sehr. Dort sitzt ein Spatz auf der Spitze einer alten, defekten Pumpe, die tropft. Der Spatz beugt sich sehr tief, er steht fast Kopf, um mit seinem Schnabel an das Wasser zu kommen. Er tut alles um seinen Durst zu stillen. Genauso beschreibt der Psalmbeter seine Beziehung zu Gott, mit diesem „Durst“. Geht es uns, geht es mir auch so? Verrenke ich mich, mache ich alles, wirklich alles, um Kontakt zu Gott zu bekommen? Der Spatz braucht das Wasser um zu überleben. Brauche ich Gott um zu überleben? Vergesse ich in all dem Überfluss, den ich genieße, dass meine Seele mehr braucht?
In der Guten Nachricht Bibel ist der Psalm überschrieben mit „Hoffnung in größter Not“.
Vergesse ich in allen Mangelsituationen über der Not, dem Leid meine Suche nach der „Quelle des Heils“, dem „Wasser des Lebens“, den „lebendigen Gott“? Was tun Tiere nicht alles um an Wasser zu kommen? Wie sehr dürstet meine Seele nach Gott?
Marianne Stemmler