»Zürnt ihr, so sündigt nicht; lasst die Sonne nicht über eurem Zorn untergehen.« (Epheser 4,26)
Da hat der Paulus in seinem Brief an die Epheser doch eine klare, eine eindeutige Aufforderung: wenn ihr schon zornig seid, dann sündigt dabei aber nicht. Aber was noch sehr viel weitergehender ist: wenn ihr zornig seid, dann seid das nur für diesen einen Tag!
Und genau da bin ich beim Kern dieser Aufforderung: Paulus schreibt an die Epheser nicht, dass sie ihren Ärger, ihren Zorn herunterschlucken sollen. Gerade in »Corona-Zeiten« mit den unterschiedlichsten aufeinanderprallenden Ansichten ist es hilfreich, wenn wir uns diese Aufforderung des Paulus immer wieder vor Augen führen. Schaue ich in diesem Aspekt auf mich selbst, wie schnell ich manchmal ärgerlich und zornig werde, dann ist diese Bitte an mich durchaus berechtigt:
Nehme ich meinen Ärger, meinen Zorn mit ins Bett, oder bringe ich diesen vor Gott?
Im darauffolgenden Vers 27 heißt es nach der Bibelübersetzung von
Berger: »Und gebt dem Satan keinen Fingerbreit Raum.«
Implizit steckt darin also die Aufforderung an uns Christen: Gebt Eure Ärgernisse, Euren Zorn weiter, gebt diese Ärgernisse, diesen Zorn ab an Gott! Denn sonst steht ihr in Gefahr, dem Satan Raum in Eurem Leben zu geben. Und tut dies bitte, bevor ihr ins Bett geht!
Wenn ich dann wieder auf mich selbst schaue, ist es manchmal aber so, dass ich genau dieses aber gar nicht möchte: Ich will weiter ärgerlich und zornig sein und mich über diesen Menschen oder diese Situation aufregen und ereifern. Aber genau davor warnt der Paulus in seinem Brief an die Epheser ganz ausdrücklich.
Ich sehe an mir selbst wie wichtig es ist, dass ich mir diese Aufforderung eben immer und immer wieder vor Augen führe. Denn wenn Gott den gesamten Raum in meinem Herzen einnimmt, wird das spürbare Auswirkungen auf meine gesamte Umgebung haben. Denn Gott ist größer als mein Ärger und mein Zorn!
Einen ganz herzlicher Gruß
Euer E. M.