„Gott ist nicht ferne von einem jeden unter uns. Denn in ihm leben, weben und sind wir.“ (Apostelgeschichte 17,27+28)
Liebe Geschwister, liebe Freunde!
Wie ist Gott erfahrbar? Wo und wie zeigt sich der Gott der Bibel, der Vater Jesu Christi hier und heute bei uns? Einige erleben es, dass Gott ihnen nahe ist und dass er auf ihre Gebete antwortet. Andere sagen, dass sie ihn nicht erfahren.
Paulus steht, als er diesen Satz ausspricht, vor den Gelehrten und anderen Interessierten im antiken Athen. Er hat wohlwollende Zuhörer. Ihnen will er den Gott Israels nahebringen: „Dieser Gott umgibt uns – in ihm leben wir, so wie wir von Luft umgeben sind. Selbstverständlich atmen wir die Luft und leben in und mit ihr unser Leben, ob es uns bewusst ist oder nicht. So ist es auch mit dem Gott Israels.“
Noch können die Zuhörer des Paulus mitgehen. Ja, dass es eine größere Macht gibt, die unser Leben und unsere Welt umgibt, findet damals wie heute oft Zustimmung. Aber wenig später, als es um Jesus Christus geht, der von den Toten auferstanden ist, und darum, das eigene Leben zu ändern, lachen die einen. Andere schicken ihn weg. Nur ein paar wenige Leute kommen zum Glauben an Jesus Christus.
Wie ist der Gott der Bibel erfahrbar? Beweisen können wir ihn nicht. Auch die schönsten Bilder und Vergleiche wecken den Glauben an Jesus Christus nicht. Gott ist da – auf jeden Fall. Er umgibt seine Schöpfung und wirkt in ihr. Der allmächtige Gott ist der tiefste Grund unseres Seins. Aber erfahren kann ich diesen Gott erst, wenn ich mich bewusst auf ihn einlasse. Wenn ich ihn nicht nur für real halte, sondern wenn ich bereit bin, Ihn als Gott anzuerkennen, als Herrn meines Lebens. Wenn ich bereit bin, mein Leben neu zu begreifen als von Ihm geschenktes Leben. Und wenn ich zulasse, dass Er in mein Leben eingreifen darf, es erneuern und neu ausrichten darf.
Wie ist Gott erfahrbar?
Ganz nahe ist er uns – in Sichtweite: Er hat keinen von uns je aus den Augen gelassen. Liebevoll schaut er, wo wir sind und wie es uns geht.
Ganz nah ist er uns – in Rufweite. Er hört uns, wenn wir ihm sagen: „Gott, ich will dich kennen lernen. Jesus, ich will mich dir überlassen. Sprich in mein Leben. Ich vertraue dir.“
Ganz nah ist er uns – in Griffweite: Wir können Gott nicht begreifen oder ergreifen. Aber wo jemand anfängt, Gott zu vertrauen, ergreift Jesus dessen Hand und beginnt, ihn aufzurichten, zu ermutigen und auf Seinem Weg mitzunehmen.
Von Herzen wünsche ich allen einen gesegneten Juli mit der spürbaren Nähe unseres Herrn.
Hans-Hermann Schole