»Gott spricht: Sie werden weinend kommen, aber ich will sie trösten und leiten.«
Jeremia 31,9
Ist das nicht ein wunderbar tröstliches Wort? Weinend zu Gott zu kommen und dann von ihm getröstet zu werden und die neue, die richtige Richtung gezeigt zu bekommen?
Aber was war diesen Worten vorausgegangen?
Der König und das Volk Israel hatten immer und immer wieder gegen die göttlichen Weisungen und Gebote verstoßen. Daher ist eingetreten, was der Prophet Jeremia angekündigt hatte: die Hauptstadt Jerusalem wurde zerstört, viele Menschen fanden den Tod, und nahezu das gesamte übrige Volk wurde nach Babylonien verschleppt.
Trotz all dieser Ereignisse war Jeremia jedoch nicht nur ein Gerichtsprophet: Er sagte für das Volk Israel auch einen ganz neuen Anfang voraus. In Jeremia 30 lesen wir die Botschaft des Jeremia, dass Gott sein Volk aus der Gefangenschaft wieder befreien wird. Und in Kapitel 31 – in welchem unser Monatsspruch verzeichnet ist – prophezeit Jeremia, dass Gott das Volk Israel wieder in sein Land zurückbringen wird.
Wir können in diesen Worten die riesengroße Barmherzigkeit unseres Gottes erkennen: obwohl die Menschen zuvor die Worte des Propheten Jeremias und damit auch die Worte Gottes in den Wind geschlagen hatten, liebt Gott sein Volk immer noch. Nach menschlichen Maßstäben ist das Verhalten Gottes eigentlich unverständlich, aber Gott ist eben anders. Hier zeigt sich die große Güte Gottes für mich! Und hier wird dann auch eine Perspektive für uns Menschen heute sichtbar.
Wenn wir die Irrtümer unseres Lebens erkannt haben, dürfen wir damit zu Gott kommen; vielleicht auch weinend wie das Volk Israel. Ja, und was tut dann Gott? Nein, erhält uns keine Standpauke! Er nimmt uns in den Arm und er tröstet uns! Ja, Gott ist eben so anders, als unsere üblichen menschlichen Reaktionen. Und genau das dürfen wir Menschen immer und immer wieder erleben, wenn wir uns an IHN wenden und aufrichtig zu ihm sind. Und dann toppt er sein Verhalten noch: Er wird uns leiten, das heißt, er wird uns dann auch die neue Richtung bzw. den neuen Weg zeigen. Im nächsten Halbsatz des Verses 9 lesen wir, dass dies Wege sein werden, auf denen wir dann nicht mehr stolpern bzw. stürzen werden.
So dürfen wir Menschen dann immer wieder stauend vor Gottes großer Güte stehen!
Ein ganz herzlicher herbstlicher Gruß
Euer E. M.