»Ich danke dir dafür, dass ich wunderbar gemacht bin; wunderbar sind deine Werke; das erkennt meine Seele.« (Psalm 139,14)
Der Beter weiß, dass er selbst komplex ist, dass er sich selbst nicht zu machen vermag. Nicht nur er: Je genauer wir hinsehen: Blumen und Tier, Menschen und Wetter: Wenn wir (was ja heute nicht mehr unumstritten ist) Gott als Urheber und Schöpfer ansehen, dann kommen wir nicht aus dem Staunen heraus. – Sofern wir denn hinsehen.
Unsere menschlichen Leistungen, die wir so sehr bewundern, sind dagegen simpel: In einem Technik-Museum sah ich einmal ein Getriebe eines alten Autos. Ja, klug ausgedacht. Aber: Wie primitiv ist das doch angesichts der »Natur um uns«. Eine Libelle, die in jeder Richtung schwebt, eine menschliche Hand mit Knochen, Muskeln, Sehnen, Nerven. Was kann man damit nicht alles machen? Unterschiedliche Arbeiten ausführen, Klavier spielen, jemanden streicheln. Alles das geht.
Ich gerate ins Staunen. Manchmal nehme ich mir die Zeit, allein raus zu gehen, um einige Seen zu laufen. Die Zeit zeigt mir immer wieder, wie gut und wunderbar alles gemacht ist. Sogar ich selbst:
Einige vermitteln uns, wir wären alles andere als vollkommen. Ich hatte entsprechende Lehrer, die keine ausgewiesenen Pädagogen zu sein schienen. Sie vermittelten ihr Fach und machten mehr als deutlich, dass wir Schüler und die Schülerinnen davon gar nicht verständen. – Und leider haben sie nicht gerade motiviert. Manche in der Wirtschaft gehen mit anderen so um, als wären die (mangels irgendwelcher arbeits-relevanter Fähigkeiten) bloß Abfall. NEIN! Wunderbar gemacht. Jede und jeder. Dass wir selbst und andere uns manchmal ziemlich verformen und verkrümmen, ist etwas anderes.
Der Beter schätzt Gottes Gedanken. Ich zitiere die Verse 17 und 18 aus der (recht wörtlichen) Elberfelder Übersetzung:
»Wie kostbar sind mir deine Gedanken, o Gott! Wie gewaltig sind ihre Summen. /Wollte ich sie zählen, sie sind zahlreicher als der Sand. Ich erwache und bin noch bei dir.«
Im Denken, im Betrachten können wir uns immer wieder auf Gott ausrichten, justieren. Damit wir dann, wenn wir reden oder handeln müssen, so handeln, wie es ihm entspricht. Das wünsche ich uns allen.
F.W.