»Es wird gesät verweslich und wird auferstehen unverweslich.«
(1. Kor. 15,42)
Für mich eine große Faszination , der Beginn der Wachstumsperiode nach dem Dunkel der Winterzeit. Die Natur bricht auf.
Aus Knospen werden Früchte. Bei meinem morgendlichen Lauf genieße ich diese Aufbruchstimmung. Die Farben der Natur, den Geruch des Wachsenden. Dann am Sommeranfang greife ich in die Fruchtbüschel und nehme das wachsende Korn in die Hand. Mit diesen Körnern halte ich Leben in meiner Hand. Eigentlich sind das ja schon Hunderte von Getreidehalmen, die ich emporhebe. Klar, dafür müssten sie erst ausgesät werden.
Solange sie nicht in der Erde sind, werden sie nicht wachsen. Aber wenn ich sie zur richtigen Zeit schön gleichmäßig verteilt auf fruchtbaren Ackerboden streue – dann würde da eine ansehnliche Fläche mit Getreidehalmen wachsen.
Das ist eben das Wunder des Wachstums . Nur deshalb kann ich mit der Hand über die heranreifenden Ähren streichen. Das waren alles einmal einzelne Körner, die sich da jetzt als Halme im Wind wiegen. Und an jedem Halm sitzt wieder ein Vielfaches von Getreidekörnern. Der Schöpfer hat das schon großartig gemacht, wie aus Samenkörnern Halme mit neuer Frucht daran herauswachsen. Aber er hat in seiner Schöpfungsordnung auch festgelegt, dass nur dort Frucht heranwachsen kann, wo vorher ihr Samen ausgestreut worden ist.
Ohne Samen keine Frucht! Ohne Saat keine Ernte! Dieses Beispiel aus der Natur wird uns in der Bibel als Hinweis für unser Leben gegeben. Unser Körper ist wie ein Samenkorn, heißt es da. Und dieses Samenkorn wird einmal gesät werden.
Das geschieht in unserem Sterben. Das, was nicht weiterlebt nach unserem Tod, ist unser Körper. Was weiterlebt, ist die Seele, so sehe ich das. Das hängt mit unserer Persönlichkeit zusammen. Was wir in unserem Leben auf dieser Erde Gutes getan oder Schlimmes angerichtet haben, das haben wir durch unseren Leib getan Was gesät wurde, wird geerntet werden.
Wer ein Leben mit dem Herrn gelebt hat, wird Vergebung erfahren und auferstehen unverweslich. Das ist unsere Hoffnung und Zusage.
Joachim Westphal