Monatsspruch September 2019
Was hülfe es dem Menschen, wenn er die ganze Welt gewönne und nähme doch Schaden an seiner Seele?
Matthäus 16,26
Manchmal schießt mir der Gedanke durch den Kopf, dass es doch ganz angenehm wäre, wenn ich mir dieses oder jenes leisten könnte, ohne darüber nachdenken zu müssen, wie das Ganze dann zu finanzieren sei.
Und Jesus spricht hier zu seinen Jüngern sogar von der gesamten Welt, die einem zur Verfügung stehen könnte. Nicht mehr nachdenken zu müssen, ob ich mir diesen oder jenen Wunsch auch leisten kann, das klingt doch erst einmal sehr verlockend, oder?
Aber ist ein dickes Bankkonto wirklich dann auch so erstrebenswert? Als wir vor einiger Zeit am Hafen in St. Tropez langflaniert sind, sagte ein guter Freund zu mir: diese Leute dort auf den Super-Luxus-Yachten, die sehen nicht wirklich glücklich aus. Und wir haben diesen Eindruck durchaus bestätigen können.
Wenn wir uns die Worte von Jesus auf der Zunge zergehen lassen, dann impliziert er ja in seiner Aussage, dass ein gut gefülltes Bankkonto uns dazu verführen könnte, dass wir Schaden an unserer Seele nehmen. Der Theologe Berger übersetzt hier »was nützt es mir, wenn einem die ganze Welt zu Füßen liegt, man aber mit seinem Herzen dafür büßen muss. Und was hat der Mensch denn Kostbareres als sein Herz?«
Jesus setzt hier also unser Leben ins rechte Verhältnis: Es gibt nichts Bleibendes für uns Menschen auf dieser Erde, und schon gar nicht unser Besitz! Ja, es kann unserer Seele vielleicht auch schaden, wenn wir alles nur in und von unserem Leben erwarten und ansonsten keine andere Perspektive haben.
Jesus möchte durch diese Aussage unseren Blick vielmehr auf das ausrichten, was aus seiner Perspektive wirklich zählt: nur durch und in IHM können wir unseren Seelenheil und damit Frieden mit Gott erhalten. Einen besseren Seelsorger als Jesus gibt es nicht! Wir sind als Menschen eben nicht in der Lage, uns selbst zu erlösen oder wie bei Münchhausen, uns am eigenen Schopf aus dem Sumpf zu ziehen.
Haben wir das in unserem eigenen Leben tatsächlich verinnerlicht?
Der Herr segne Euch
Euer E. M.