Ein jeder Mensch sei schnell zum Hören, langsam zum Reden und langsam zum Zorn. (Jakobus 1,19)
In unserem Hauskreis lesen wir im Augenblick den Jakobusbrief. Der Verfasser redet an zahlreichen Stellen von den Auswirkungen vorschnellen Redens. – Aber uns Bibelwort für den Monat Juli geht noch ein Stückweit darüber hinaus:
Wir werden aufgefordert, immer wieder bereit zu sein zum Zuhören für die Menschen in unserer Umgebung, für unsere Schwestern und unsere Brüder im Glauben. Ich habe mich gefragt, ob dies bei mir zutreffend ist. Wer mich kennt, wird bestimmt bestätigen, dass ich eher ein Mensch mit einer großen Klappe bin.
Aber kann ich auch Zuhören? Bin ich bereit, eben mal nicht selbst zu reden, sondern zu schweigen und aufmerksam zu zuhören, was der Andere mir mitteilen möchte?
Ich will ehrlich sein: dies fällt mir eher schwer. Dies ist voraussichtlich nicht meine größte Stärke. Aber gerade zum Zuhören fordert uns der Verfasser des Jakobusbriefes auf! Vielleicht kann gerade die Urlaubszeit eine Zeit für dich und mich werden, wo wir dies mal wieder ausprobieren. In einer Zeit, die eben nicht von Hektik und Stress geprägt ist, zu beginnen aufmerksam auf das zu hören, was der Andere auf dem Herzen hat und ihm dadurch zu einer Hilfe zu werden.
Und noch eine weitere Aufforderung lesen wir: »langsam zum Reden und langsam zum Zorn«.
Ich erlebe immer und immer wieder, dass gerade im vorschnellen Reden häufig eine Menge Zorn, eine Menge Ärger über den Anderen mitschwingt. Und ich entdecke bei mir selbst, dass ich zwar den guten Vorsatz habe, nicht vorschnell zu reagieren, dies jedoch in der täglichen Praxis oft nicht gelingt.
Doch wie können wir als Christen dies ändern? Nun, wir können uns Jesus als Vorbild nehmen: seine bedingungslose Liebe zu allen Menschen. Und wer einen Menschen liebt, verletzt diesen nicht! Und Jesus ist authentisch. In seinem persönlichen Leben spiegelte sich genau das wieder, was er zu den Menschengesagt hatte. Jesus als Vorbild für mich selbst zu nehmen, bedeutet also einen Schritt in Sachen ganz persönlicher Ausrichtung auf Ihn hin zu zumachen und unser Reden und Verhalten an ihm zu orientieren.
Gott schenke Euch dazu ein feines Gespür, was persönlich für Euch dran ist.
Eine schöne und gesegnete Urlaubszeit wünscht Euch
Euer E. M.