»Als sie den Stern sahen, wurden sie hocherfreut.«
Matthäus 2, 10
Liebe Geschwister, liebe Freunde!
Eine seltsame Karawane bewegte sich auf das kleine Städtchen Bethlehem zu: Männer mit einem zweifelhaften religiösen Hintergrund. Männer, die nur ein Ziel verfolgten: den neugeborenen König der Juden anzubeten.
Sie hatten geglaubt, dieser König müsste in der Hauptstadt Jerusalem zu finden sein. Aber dort begegnete ihnen nur Angst, Heimlichtuerei und geheuchelte Frömmigkeit. Den Stern hatten sie schon länger nicht mehr gesehen. War alles nur eine Einbildung gewesen? Sollten sie wieder nach Hause gehen?
Die Magier gingen nicht wieder nach Hause. Sie entdeckten, dass Gott sie auf seine Weise weiterführte. Wir dürfen es ebenfalls entdecken.
1. Gott redet deutlich. Was die Sterndeuter aus ihrem Stillstand in Jerusalem herausholte, war das Wort Gottes. Selbst ungläubige Schriftgelehrte und ein gottloser König konnten dem Wort Gottes nicht seine Wahrheit und seine Kraft nehmen. Gott redet machtvoll und deutlich – auch heute.
Gottes Ziel mit uns ist, dass wir im Innersten neu werden. Er bewirkt es durch seinen Geist und braucht von uns Menschen dazu nur ein hörendes, gehorsames Herz. Wenn ich mitten in einer Enttäuschung oder Krise Gottes Wort lese oder höre, dann kann es mir zeigen, wo ich selbst auf einem falschen Weg bin. Oft ist nämlich nicht ein anderer Mensch oder eine äußere Situation das Problem, sondern mein Stolz, meine mangelnde Bereitschaft zur Vergebung oder eine konkrete Sünde. Solche Dinge machen das Herz müde und taub. Wenn ich es aber Gott erlaube, dass er zu mir reden darf, dann sagt er mir ganz konkret das Wichtigste: wie ich umkehren und den richtigen Weg gehen kann. – So konnten auch die Sterndeuter nach dem Aufenthalt in Jerusalem weiterziehen.
2. Gott sorgt für ein fröhliches Herz. Für mich ist dieser Moment, als die Magier den Stern sahen, sehr kostbar. Damit stellten sie fest, dass sie wieder auf dem richtigen Weg waren. Zwar waren sie noch nicht am Ziel, aber die Trägheit und Enttäuschung waren vorüber. Sofort waren die Herzen mit Freude erfüllt! Sie werden auf ihren Kamelen gejubelt haben.
Gerade zum Weihnachtsfest ist die Erwartung, dass alle sich freuen, enorm hoch und setzt viele unter Druck. Wenn Sie um das Fest herum feststellen, dass es mit der Freude nicht so recht klappt, dann nehmen Sie sich doch einmal Zeit, zünden eine Kerze an und erlauben Sie Gott, dass er Ihr Herz in Seine liebevollen Hände nimmt, dass er es reinigt von Stolz, Trauer und Sünde, und dass er es ganz neu mit seiner Gegenwart erfüllt. Ich bin überzeugt, dass die Freude nicht auf sich warten lässt, wenn Gott beginnt, an Ihnen zu handeln.
Ich wünsche Ihnen von Herzen ein frohe und gesegnete Festzeit.
Hans-Hermann Schole