»Durch die Barmherzigkeit unseres Gottes wird uns besuchen das aufgehende Licht aus der Höhe, damit es erscheine denen, die sitzen in Finsternis und Schatten des Todes, und richte unsere Füße auf den Weg des Friedens.« (Lukas 1,78−−79)
Liebe Geschwister, liebe Freunde,
die Advents- und Weihnachtszeit ist die Zeit der Besuche. Wenn auch sonst im Jahr nicht viel Zeit für ein Wiedersehen bleibt, so verabreden sich doch gerade in diesen Wochen Familien, Verwandte und Freunde zu einem Treffen.
Vielen von uns und unseren Zeitgenossen ist es kaum noch bewusst, dass wir uns in der festlichen Zeit an einen einzigartigen Besuch erinnern und ihn feiern: Gott hat sein Volk besucht! Gott hat diese Welt besucht! Als Jesus geboren wurde, kam Gott in unsere Welt. Er wollte nicht länger von außen auf das Geschehen dieser Welt schauen, sondern hineinwirken, verändern und erneuern.
Dieser Besuch Gottes hat es bis heute in sich: Er ist zunächst einmal ein Besuch voller Barmherzigkeit. Das bedeutet: Vor diesem Besuch muss sich niemand fürchten. Gottes Besuch tut uns richtig gut. Wir müssen nicht vorher erst ein Großreinemachen veranstalten und uns viele Dinge überlegen und zurechtlegen, bevor wir ihm die Tür öffnen. Nein, Jesus Christus kommt dorthin, wo wir sind, und sucht uns auf, wie auch immer es in unserem Leben aussieht. Er ist und bleibt uns freundlich zugewandt.
Dann ist es ein Besuch, der Licht uns unser Leben bringt. Sein Licht ist voller Barmherzigkeit und Hoffnung wie das Licht des frühen Tages. Es ist eine Wohltat, wenn die Nacht zu Ende geht und das Licht des neuen Tages aufleuchtet. Gottes Besuch erfüllt unser Leben mit der starken Hoffnung und Gewissheit, dass eine neue Zeit angebrochen ist. Durch Jesus Christus ist das Alte vergangen, Schuld vergeben und uns ein neues Leben geschenkt.
Und schließlich bleibt dieser Besuch nicht ohne Folgen. Menschen, bei denen Gott eingekehrt ist, bleiben nicht, wie sie sind, sondern haben eine neue Ausrichtung. Sie sind nicht perfekt. Aber sie gehen Schritt für Schritt auf dem Weg des Friedens. Sie teilen die Liebe und Barmherzigkeit, mit anderen.
Ich wünsche Ihnen, dass Gottes Besuch in unserer Welt Sie in diesen Wochen glücklich und fröhlich macht. Darüber hinaus wünsche ich Ihnen, dass Sie in dieser festlichen Zeit guten und gesegneten Besuch empfangen und dass Sie bei Besuchen, die Sie machen, den Frieden Christi in andere Häuser bringen können. Der Herr Jesus segne Sie!
Hans-Hermann Schole