Bemerkungen zu zwei Jahren kirchlichen Unterrichts
Am 21. Mai 2017 wurden zehn Jugendliche eingesegnet. Herzlichen Glückwunsch Euch und Euren Familien. – Ihr habt die Gemeinden in Wunstorf und Hannover etwas besser kennengelernt und von unserem Glauben, unserer Tradition, unserer Art, als Christenmenschen zu leben, manches erkundet. Das ist nicht selbstverständlich.
2015 sollte es losgehen für ein knappes Dutzend junger Leute mit dem kirchlichen Unterricht. Im selben Jahr aber erhielten unsere Pastoren, die bis dahin in den Gemeinden arbeiteten, je neue Dienstzuweisungen, und wir verblieben ohne Pastoren. Einige hatten Sorge, ob es überhaupt einen kirchlichen Unterricht würde geben können. Manche Eltern sahen sich bereits nach einer Alternative um.
Bei den Planungen für die Vakanzzeit war klar: Kirchlichen Unterricht muss es geben, mit hoher Priorität. Von den Ruhestandspastoren, die die Vakanzvertretung übernahmen, fand sich einer bereit und brachte sogar seine Frau mit ins Team. Der langjährige Leiter der Kinderkirche machte mit, ein junger Erwachsener, Student, brachte sich für ein Jahr ein und ich selbst kam auch dazu. Mit Konfirmationsunterricht habe ich jahrzehntelange Erfahrungen, mit kirchlichem Unterricht nun immerhin zwei Jahre lang.
Viel haben wir inzwischen erlebt an den Unterrichts-Samstagen (einmal im Monat 10–13 Uhr, manchmal länger mit Grillen oder Spielen…): Wir haben gleich beim ersten Treffen einen guten Ton und Stil miteinander gefunden. Wir Älteren haben uns bemüht, Euch Jugendlichen auf Augenhöhe (mit etwas mehr Erfahrung) zu begegnen. Drei Freizeiten haben wir (mit einigen älteren Jugendlichen, die mitgemacht und für alle gekocht haben) erlebt. Die Freizeiten brachten uns thematisch (weil viel Zeit am Stück miteinander) weiter, aber auch als Gruppe. Auch in der Gemeinde (zumindest in Hannover kann ich das beurteilen) hat sich manches bewegt: Inzwischen haben wir viermal monatlich Teeniekirche sonntags und auch viermal monatlich Jugendangebote nach dem Gottesdienst.
Nun kommt es darauf an, was Ihr aus dem macht, womit wir uns beschäftigt haben, mit Gottes Liebe, die schon da ist, wenn wir nichts davon merken oder wissen. Als Gemeinden brauchen wir Euch, Eure Sichtweisen, Eure Fröhlichkeit, Eure Energie. Mancher Sohn, sicher auch manche Tochter, geht Gemeinden verloren, weil in Gemeinden die älteren Brüder (und Schwestern) am Ruder sind. Die meinen manchmal zu wissen, was der Vater möchte. Damit es bei uns anders und besser geht als in Lukas 15 brauchen wir Euch.
Vielen Dank für die gemeinsame Zeit,
F.W.