»Eure Rede sei allezeit freundlich und mit Salz gewürzt, dass ihr wisst, wie ihr einem jeden antworten sollt.« (Kolosser 4,6)
Meine Rede würzen, das fällt mir leicht! Ich nenne es gerne Ironie – und merke es kaum, wenn ich über das Ziel hinausschieße und es bei meinem Gegenüber als Kränkung oder Ungerechtigkeit ankommt. »Allezeit freundlich« dagegen klingt für mich schnell nach Verstellung, danach, es allen recht machen zu wollen, bloß nicht anzuecken. Und jetzt auch noch beides zusammen? Wie soll das denn gehen?
Gott erwartet von uns nicht, dass wir uns verstellen oder jemanden anderes spielen, wenn wir unseren Mitmenschen von ihm erzählen (und darum geht es Paulus hier in seinem Brief an die Kolosser und im Besonderen in der zweiten Hälfte des Monatsspruches). Unsere eigene authentische Persönlichkeit kann das beste Transportmittel für die Gute Nachricht sein – und dazu gehört bei mir auch eine gewisse Würze, so ist eben mein Naturell.
Das mag nicht auf jeden von uns zutreffen, aber jeder hat gewisse Eigenschaften, die seine Persönlichkeit ausmachen, die ihn authentisch machen. Unser Gegenüber wird es schnell merken, wenn diese Eigenarten plötzlich fehlen, weil wir uns verstellt haben. Andererseits funktioniert Kommunikation natürlich nur, wenn wir es mit dem Würzen nicht übertreiben, uns unhöflich oder gar unausstehlich verhalten. Habt also Mut, eure Rede mit eurer Persönlichkeit in Maßen zu würzen!
»Ihr seid das Salz der Erde«, sagt Jesus in Matthäus 5 – also dürfen, nein, sollen wir auch die Erde bereichern und mit unserer Persönlichkeit authentisch Zeugen vom Wirken Gottes sein.
Und dann wird unser Salz auch Wirkung haben und wie das Licht scheinen, das nicht unter den Scheffel gestellt, sondern in den Leuchter gesteckt wird.
A. H.